CDU-Chef Merz stößt mit Äußerungen zu schwarz-grüner Koalition auf Kritik / Photo: Reuters (Reuters)
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Die Gedankenspiele des CDU-Chefs Friedrich Merz über die Möglichkeit einer schwarz-grünen Koalition nach der nächsten Bundestagswahl haben in seiner Partei deutliche Kritik hervorgerufen. „Zwischen CDU und Grünen liegen auf Bundesebene noch Welten“, sagte Hessens Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Manfred Pentz (CDU), der „Bild“-Zeitung. In Hessen habe die CDU gut und vertrauensvoll mit den Grünen zusammengearbeitet und dies sei auch in anderen Ländern der Fall. „Doch diese Erfahrungen kann man nicht einfach auf die Bundesebene übertragen.“

Wolfgang Steiger, Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, sagte: „Momentan ist nicht der richtige Zeitpunkt für Gedankenspiele zu Koalitionen.“ Die Union solle sich jetzt vor allem auf ihre Stärken konzentrieren. Hier sei sicher noch Luft nach oben.

CDU-Chef Friedrich Merz hatte am Wochenende in einer E-Mail an Anhänger über künftige Koalitionsoptionen der Union geschrieben, die in Umfragen derzeit mit Abstand stärkste Kraft ist. Dabei hatte er SPD und Grüne explizit als mögliche Partner genannt, falls es für ein Bündnis mit der FDP nicht reichen sollte. „Keine besonders verlockende Aussicht, aber eine regierungsfähige Mehrheit muss es geben“, schrieb er dazu. Aus der CSU, aber auch vom Unions-Nachwuchs der Jungen Union, kam am Mittwoch bereits heftiger Widerstand gegen die Möglichkeit eines schwarz-grünen Bündnisses.

In einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa kommt die Union auf 30 Prozent. Für die Grünen stimmen demnach 12,5 Prozent und die SPD wird von 15 Prozent der Befragten unterstützt. Die AfD bekäme 20,5 Prozent, die Linke drei und die FDP vier Prozent.

TRT Deutsch und Agenturen