Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat der internationalen Gemeinschaft Verantwortungslosigkeit in Bezug auf Gaza vorgeworfen. Sie werde ihrer Verantwortung für Gerechtigkeit, Frieden und Moral nicht gerecht, sagte Erdoğan am Freitag beim TRT World Forum 2025 in Istanbul. Er verurteilte die israelischen Angriffe in Gaza und bezeichnete den Vernichtungsfeldzug als „Völkermord“.
Der türkische Präsident warf den internationalen Institutionen Untätigkeit vor. „Diejenigen, die für den globalen Frieden verantwortlich sind, haben es nicht geschafft, Massaker zu stoppen, den Völkermord zu verhindern und das Leben von Kindern zu retten“, sagte Erdoğan.
Er warf zudem Israel vor, Hunger als Kriegswaffe einzusetzen.. „Israel nutzt Hunger als tödliche Waffe, besonders gegen Kinder. In Gaza ist kaum ein einziges Gebäude unversehrt geblieben. Schulen, Kirchen, Moscheen und Krankenhäuser wurden bombardiert. Sie sagen, ‚Israel ist unschuldig‘. Wie kann das sein?“, fragte Erdoğan mit Blick auf die Behauptungen, Israel mache von seinem Selbstverteidigungsrecht Gebrauch.
Erdoğan kritisierte, Israel habe eine „auf Lügen aufgebaute Propagandamaschine“ errichtet, die gezielt versuche, die Wahrheit zu verschleiern. Er erinnerte an 270 Journalisten in Palästina, die beim Versuch, die Wahrheit ans Licht zu bringen, getötet worden seien. Die Medien hätten, so Erdoğan weiter, eine moralische Verantwortung, sich auf die Seite der Gerechtigkeit zu stellen.
Mit Blick auf die fragile Waffenruhe im Gazastreifen erklärte Erdoğan, die palästinensische Widerstandsbewegung Hamas habe sich an die Vereinbarungen gehalten. Israel hingegen suche nach Vorwänden, um das Abkommen zu sabotieren und seine Angriffe fortzusetzen. „Jeder weiß um Israels schreckliche Bilanz, wenn es darum geht, seine Versprechen zu halten“, fügte er hinzu.
Weitere Konflikte im Fokus
Auch zum Krieg zwischen Russland und der Ukraine äußerte sich der türkische Präsident. Ankara glaube, „dass bald ein gemeinsamer Nenner gefunden wird, der es beiden Nationen ermöglicht, wieder Seite an Seite in Frieden zu leben“.
Erdoğan verurteilte darüber hinaus die „Gräueltaten gegen Zivilisten“ in der sudanesischen Stadt Al-Faschir. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, Maßnahmen für ein Ende der Gewalt zu ergreifen. Die Kämpfe dort zwischen der Armee und RSF-Milizen waren zuletzt eskaliert.



















