Mali: Deutsche Blauhelm-Soldaten von Armee beschossen
Deutsche Blauhelm-Soldaten in Mali wurden am Dienstagabend von Regierungstruppen unter Beschuss genommen. Laut Bundeswehrangaben gab es bei dem Vorfall in Gao keine Verletzten. Die Hintergründe des Zwischenfalls sind bisher allerdings unklar.
21.11.2019, Mali, Gao: Ein Transportpanzer Fuchs BAT fährt durch das Gelände während einer Aufklärungsmission im Rahmen der UN-Mission MINUSMA in Gao. (DPA)

Soldaten der malischen Armee haben in der Nähe des deutschen Militärlagers Camp Castor in der Stadt Gao auf deutsche UN-Blauhelme geschossen. Der Beschuss habe sich am Dienstagabend ereignet, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam am Mittwoch. Verletzte habe es nicht gegeben. Die Hintergründe des Zwischenfalls blieben zunächst unklar. Dem Sprecher zufolge wurde eine Untersuchung eingeleitet. Im Rahmen der UN-geführten Stabilisierungsmission in Mali (Minusma) sind Bundeswehrsoldaten im Camp Castor stationiert. Minusma gilt spätestens seit dem Abzug aus Afghanistan als der gefährlichste Auslandseinsatz der Bundeswehr. Auch an der EU-Ausbildungsmission in Mali (EUTM) sind deutsche Soldaten beteiligt. Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von zunehmender Instabilität geprägt. Die Gewalt vonseiten Al-Kaida oder Daesh nahestehender extremistischer Milizen hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, Hunderttausende mussten aus ihrer Heimat fliehen. Die Lage in dem Land gilt unter Beobachtern als „besorgniserregend“. Im Juni waren bei einem Selbstmordanschlag rund 180 Kilometer nordöstlich von Gao zwölf Bundeswehrsoldaten verletzt worden.

AFP