Google-Logo / Photo: DPA (dpa)
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Der US-Technologiekonzern Google hat 28 Beschäftigte wegen der mehrstündigen Besetzung eines Büroraums aus Protest gegen einen Vertrag des Unternehmens mit der israelischen Regierung entlassen. Dies sei nach internen Untersuchungen beschlossen worden, weitere Ermittlungen würden geführt und könnten zu weiteren Maßnahmen führen, erklärte ein Google-Sprecher am Donnerstag.

Eine Gruppe mit dem Namen „No Tech for Apartheid“ (Keine Technologie für Apartheid) hatte am Dienstag das Büro des für den Speicherdienst Google Cloud zuständigen Managers Thomas Kurian in Sunnyvale im US-Bundesstaat Kalifornien besetzt. Die Palästina-Aktivisten verblieben nach eigenen Angaben zehn Stunden lang dort. Auf im Onlinedienst X veröffentlichten Videoaufnahmen der Aktivisten war zu sehen, wie Polizisten mehrere Google-Angestellte festnahmen. Auch in New York und Seattle fanden Israel-Proteste statt.

Die Aktivistengruppe protestierte gegen eine Zusammenarbeit der Technologiekonzerne Google und Amazon mit der israelischen Regierung im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar (rund 1,1 Milliarden Euro). Die Protestierenden verwiesen auf einen Bericht des „Time Magazine“ vom April, demzufolge Google in einem Vertragsentwurf dem israelischen Verteidigungsministerium mehr als eine Million Dollar für Beratungsdienstleistungen in Rechnung gestellt hatte.

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.

Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels. Zudem herrscht eine akute Hunger-Krise, die Hungertote fordert.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 33.899 Menschen getötet und 76.664 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen