Taiwan-Konflikt macht deutsche Wirtschaft nervös
Nach der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg bereitet nun auch die Taiwan-Krise der deutschen Wirtschaft Sorgen. Laut dem BGA-Chef Jandura hätte eine Eskalation des Konflikts „weitreichende Folgen“.
30.07.2022, Taiwan, Taipei: Zwei Soldaten senken die Nationalflagge während der täglichen Flaggenzeremonie auf dem Freiheitsplatz der Chiang Kai-shek Memorial Hall. (DPA)

Die Zuspitzung des Taiwan-Konflikts macht die deutsche Wirtschaft nervös. „In unserer hochtechnologischen Welt ist in nahezu jedem Elektronikprodukt ein Bestandteil aus Taiwan verbaut“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, am Sonntag dem „Handelsblatt“. „Eine Eskalation des Taiwan-Konflikts hätte demnach weitreichende Folgen.“

Nach dem Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan hatte China großangelegte Militärmanöver in der Region begonnen. Außerdem setzte Peking die Zusammenarbeit mit Washington bei Themen wie Klima und Verteidigung aus.

„Bei einer Zuspitzung des Konflikts wäre mit Handelssanktionen gegen China zu rechnen“, sagte BGA-Präsident Jandura. Aufgrund der starken wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Deutschland und China hätte eine Einschränkung der Handelsbeziehungen starke Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. „Es ist wichtig, Lieferketten zu diversifizieren und neue Beschaffungsmärkte zu erschließen“, mahnte Jandura.

Der Außenwirtschaftsexperte des Maschinenbauverbands VDMA, Ulrich Ackermann, verwies auf die Erfahrungen mit dem Ukraine-Krieg. Dieser habe viele Unternehmen aufgeschreckt, weil etwas, das undenkbar gewesen sei, auf einmal doch denkbar wurde. „Und das Gleiche könnte eines Tages auch bei Taiwan passieren“, warnte Ackermann.

AFP