Die Deutsche Bank erwartet infolge des jüngst ergangenen BGH-Gebührenurteils Belastungen von insgesamt rund 300 Millionen Euro. Die Bank werde im zweiten Quartal eine Rückstellung über 100 Millionen Euro für mögliche Gebühren-Rückforderungen von Kunden bilden, sagte Deutsche-Bank-Finanzchef James von Moltke bei einer Branchenkonferenz von Goldman Sachs am Donnerstag. Zusätzlich erwarte das Institut Ertragseinbußen von je rund 100 Millionen Euro im zweiten und dritten Quartal.
Das Urteil habe die Bank und die ganze Branche überrascht, sagte von Moltke. Die Einbußen seien aber nur temporär. Bis zum vierten Quartal werde die Deutsche Bank Lösungen gefunden haben bezüglich der Gebührenerhöhungen und die verlorenen Einnahmen wiederbekommen.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte Ende April die Praxis gekippt, dass Banken ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ändern können, wenn der Kunde nicht innerhalb von zwei Monaten dem ausdrücklich widerspricht. Die Klausel, wonach die Banken in diesem Fall von einer stillschweigenden Zustimmung ausgehen könnten, sei unwirksam. (AZ: XI ZR 26/20) Die Finanzaufsicht BaFin erwartet, dass das Urteil gravierende Folgen für die ganze Bankbranche haben wird.
Nach Gebührenurteil: Deutsche Bank erwartet 300 Millionen Euro Belastungen
10 Juni 2021
Die Deutsche Bank rechnet nach einem Urteil des BGH zu Bankgebühren bereits in diesem Jahr mit Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe. Im zweiten Quartal werde die Bank voraussichtlich 100 Millionen Euro für Rückforderungen zurückstellen.
Reuters
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