Warnsirenen: Innenminister fordern mehr Unterstützung vom Bund
Seit der Flut im Westen Deutschlands wird über Möglichkeiten zur Verbesserung des Frühwarnsystems debattiert. Der Bund will die Länder nun mit 90 Millionen Euro beim Aufbau neuer Sirenen unterstützen. Für mehrere Bundesländer kommt die Hilfe zu kurz.
18.07.2021, Nordrhein-Westfalen, Erftstadt: Ein Panzer der Bundeswehr zieht einem Wagen aus der Flut. (DPA)

Nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands sollen mehr Sirenen in Deutschland aufgebaut werden - aber mehrere Landesinnenminister halten die dafür bereitgestellten Fördermittel für unzureichend. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte der „Welt am Sonntag“: „Ich begrüße das Förderprogramm zur Aufstellung von Sirenen des Bundes, das aber noch deutlich aufgestockt werden sollte.“ Gerade nachts und bei drohenden Lebensgefahren brauche man den durchdringenden Sirenenwarnton, um möglichst alle Bürger zu erreichen, sagte Herrmann.
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sieht den Bund „eindeutig in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass ein bundesweit funktionierendes, flächendeckendes Warnsystem wieder installiert wird“. Eine Einmalzahlung von 90 Millionen Euro sei nur ein Bruchteil dessen, was gebraucht werde. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte, wenn mehr Geld zur Verfügung stünde, könnten die Kommunen mehr in die Warn-Infrastruktur investieren.
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Armin Schuster, hatte erklärt, dass der Bund den Ländern mit einem 90-Millionen-Euro-Programm beim Aufbau und der Ertüchtigung von Sirenen helfen will. Die „Welt am Sonntag“ schreibt unter Berufung auf den Warnsystem-Anbieter Hörmann, dass damit 7500 bis 10.000 neue Sirenen möglich wären.
Angesichts der massiven Folgen der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war der Vorwurf laut geworden, dass die Menschen womöglich nicht rechtzeitig gewarnt worden waren.

DPA