Sozialverband: Katastrophenschutz vernachlässigt Menschen mit Behinderungen
Der Sozialverband VdK hat die Beschlüsse des Bund-Länder-Treffens angeprangert. Menschen mit Behinderungen würden beim Katastrophenschutz vernachlässigt. So seien beispielsweise Sirenen für gehörlose Menschen „keine ausreichende Warnung“.
Symbolbild: Eine Alarmsirene steht auf einem Hausdach. Vor den extremen Überschwemmungen im Westen Deutschlands ist nur ein Teil der Bevölkerung mit Sirenengeheul gewarnt worden. (DPA)

Nach den Beratungen von Bund und Ländern zur Flutkatastrophe kritisiert der Sozialverband VdK, dass Menschen mit Behinderungen beim Katastrophenschutz weiterhin vernachlässigt werden. Bei den Beschlüssen zum Katastrophenschutz spiele Barrierefreiheit wieder einmal keine Rolle, sagte die VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der „Funke“-Mediengruppe am Mittwoch. „Sirenen sind für gehörlose Menschen keine ausreichende Warnung“. Die beim Hochwasser im Juli gestorbenen Menschen mit Behinderung hätten eigentlich ein Weckruf sein müssen, dies endlich anzugehen, so Bentele.
Sie forderte ein abgestimmtes Gesamtkonzept für einen barrierefreien Katastrophenschutz und eine barrierefreie Krisenkommunikation. Außerdem brauche es ein einheitliches Evakuierungskonzept. Bund und Länder haben für den Wiederaufbau in den Hochwassergebieten am Dienstag einen Fonds von 30 Milliarden Euro vereinbart.
Der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, sagte den Zeitungen der „Funke“-Mediengruppe, dass es einen Mix aus analogen und digitalen Möglichkeiten brauche, um alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.

DPA