NRW: Rechtsextremismus als Pflichtthema bei Ausbildung von Polizisten
Nach dem Auffliegen rechtsextremer Chats in der Polizei von NRW fordert Innenminister Reul die Einführung von Rechtsextremismus als Pflichtthema bei der Ausbildung. Die Vorfälle von 2020 hätten den Apparat „ordentlich durchgeschüttelt“.
01.09.2021, Nordrhein-Westfalen, Selm: Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul informiert sich in der Ausstellung "UnRecht & Ordnung - Rolle der Polizei im Nationalsozialismus" über die Lebensläufe von Polizisten während des 2. Weltkriegs. (DPA)

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul fordert, die Aufklärung über Rechtsextremismus künftig zum Pflichtthema bei der Polizisten-Ausbildung zu machen. Das sei in der Ausbildung zentral, genauso wie das Funkalphabet oder die Aufnahme eines Verkehrsunfalls, sagte der Minister am Mittwoch nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa. 2020 wurden in dem Bundesland mehrere rechtsextreme Polizei-Chatgruppen entdeckt. Rechtsextremismus in den Reihen der NRW-Polizei habe die Behörde „ordentlich durchgeschüttelt und wachgerüttelt“, erklärte Reul bei der Eröffnung der Ausstellung „UnRecht & Ordnung – Rolle der Polizei im Nationalsozialismus“ in Selm im Kreis Unna. In der Polizei eines demokratischen Rechtsstaats seien Werteorientierung und ein richtiges Wertefundament von zentraler Bedeutung. Bei der Ausstellung selbst gehe es um ein weiteres Angebot zur politischen Bildung. Die Initiative zur Ausstellung sei von der „Polizeifamilie“ gekommen, so Reul. Dabei gehe es um polizeiliche Macht und Verantwortung im Nationalsozialismus. Es werden überzeugte Mittäter, aber auch Widerständler aus den Reihen der Polizei mit ihren Biografien gezeigt.

DPA