Handwerkspräsident warnt vor Rechtsextremismus und Bürokratie
Handwerkspräsident Jörg Dittrich äußert sich besorgt über das Erstarken des Rechtsextremismus und die hohe Bürokratie in Deutschland. Dies schade dem Standort und der Fachkräftesicherung. Er fordert die Regierung zum Handeln auf.
Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) / Photo: DPA (DPA)

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, hat vor einem Erstarken des Rechtsextremismus gewarnt. „Wenn Parteien an die Macht kommen würden, die sich mit Remigration beschäftigen, dann wäre das für Deutschland international eine Katastrophe“, sagte er dem Deutschlandfunk nach Angaben von Freitagabend. Bereits die aktuelle Debatte schade dem Standort, denn bei den Themen Weltoffenheit und dem Anwerben von Fachkräften stehe Deutschland im harten Wettbewerb.

Das Netzwerk Correctiv hatte Anfang Januar über ein Geheimtreffen von AfD-Politikern, Mitglieder der rechtskonservativen Werteunion, Rechtsextreme und Unternehmer berichtet. Diese sprachen den Recherchen zufolge bei dem Treffen Ende November 2023 über die Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland.

Der Handwerkspräsident warnte zugleich vor einem wachsenden Vertrauensverlust der Menschen in die Politik der Ampelkoalition. Die Regierung müsse jetzt handeln und die Probleme lösen, mahnte er. Zwar sei die Lage derzeit noch etwas besser als die Stimmung im Land. Aber auch die Lage sei „auf dem Weg in Richtung Keller“.

Dittrich forderte die Bundesregierung eindringlich zum Bürokratieabbau auf. Es müsse wieder mehr unternehmerische Freiheit in Deutschland zugelassen werden, sagte er dem Deutschlandfunk. „Bei den bürokratischen Belastungen haben wir eine Dimension erreicht, die wir nicht mehr bewältigen können.“ Die bisherigen Schritte reichten nicht aus, betonte der Verbandschef. Die Bundesregierung brauche stattdessen den Mut, Dokumentationen und Bürokratie auszusetzen.

AFP