Offene Haftbefehle gegen 138 Rechtsextreme wegen politischer Delikte
Zum Stichtag Ende März wurden in Deutschland 138 Rechtsextremisten wegen politischer Delikte per Haftbefehl gesucht. In 25 Fällen ging es um Gewalttaten. Dies ging aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage im Bundestag hervor.
„Knockout 51“ und „Combat 18“: Polizei geht gegen militantes Neonazi-Netzwerk in Eisenach vor (DPA)

Die Polizei in Deutschland hat zum Stichtag Ende März 138 Rechtsextremisten wegen politischer Delikte per Haftbefehl gesucht. Insgesamt wurde nach 568 Rechtsextremisten mit offenen Haftbefehlen gefahndet, gegen die insgesamt 752 nicht vollstreckte Haftbefehle vorlagen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag) berichtete.

In 25 Fällen sind politisch motivierte Gewalttaten im Spiel

Gegen 145 Personen wird demnach wegen Gewalttaten ermittelt, 25 dieser Rechtsextremisten wurden ausdrücklich wegen politisch motivierter Gewalttaten gesucht.
Zugleich wurden allein zwischen September 2021 und März 2022 insgesamt 398 Haftbefehle gegen Rechtsextremisten vollstreckt oder sie erledigten sich beispielsweise durch die Zahlung einer Geldstrafe. Dies zeige, dass die Polizei die Fahndungen mit Nachdruck durchführe, erklärte das Ministerium.

Linksextremes Gewaltpotenzial nimmt ebenfalls zu

Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine vom AfD-Innenpolitiker Martin Hess initiierte Anfrage seiner Fraktion hervorgeht, hat die Polizei bundesweit auch immer mehr rechtsextreme Gefährder auf dem Schirm. Auch in der linksextremistischen Szene nimmt die Zahl der Menschen, denen die Sicherheitsbehörden schwere politisch motivierte Straftaten zutraut, weiter zu.

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DPA