Vor 20 Jahren erschütterte Amoklauf Erfurter Gymnasium
Vor 20 Jahren starben beim Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt 17 Menschen. Es war bereits die zweite Gewalttat an einer deutschen Schule im Jahr 2002. Auch in den Folgejahren gab es Amokläufe und andere Gewalttaten an Schulen. Ein Überblick.
Symbolbild. Ein Mann zielt mit einer Pistole. (DPA)

Vor 20 Jahren erschütterte der Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium die thüringische Hauptstadt Erfurt. Am 26. April 2002 erschoss der 19-jährige Robert Steinhäuser in seiner ehemaligen Schule zwölf Lehrerinnen und Lehrer, zwei Schüler, die Schulsekretärin und einen Polizisten, bevor er Suizid beging. Es war bereits die zweite Gewalttat an einer deutschen Schule in dem Jahr, auch in den Folgejahren gab es Amokläufe und andere Gewalttaten an Schulen. Ein Überblick: 19. Februar 2002, Eching und Freising Ein 22-Jähriger erschießt im oberbayerischen Eching zunächst zwei frühere Vorgesetzte, bevor er an seiner früheren Schule in Freising den Schulleiter tötet und einen Lehrer verletzt. Schließlich tötet er sich selbst. 2. Juli 2003, Coburg Ein 16-jähriger Schüler zieht im Unterricht eine Waffe und schießt auf seine Lehrerin. Die Frau kann mit den Mitschülern fliehen, doch einen Schüler hält der Täter fest. Als die Schulpsychologin herbeieilt, schießt er auf sie und verletzt sie. Schließlich begeht er Suizid. 20. November 2006, Emsdetten Ein 18-jähriger früherer Schüler schießt an seiner früheren Realschule in Emsdetten im Münsterland auf Menschen und zündet mehrere selbst gebaute Rohrbomben sowie Rauchkörper. 37 Menschen werden verletzt. Danach tötet der Täter sich selbst. 11. März 2009, Winnenden und Wendlingen Der 17-jährige Tim K. schießt in seiner früheren Schule, der Albertville-Realschule in Winnenden bei Stuttgart, auf Schülerinnen, Schüler und Lehrerinnen. Er tötet neun Jugendliche und drei Lehrerinnen. Dann flieht er und erschießt auf der Flucht weitere drei Menschen sowie nach einem Schusswechsel mit der Polizei schließlich sich selbst. Der Vater von Tim K. wird später zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil er die Pistole nicht ordnungsgemäß wegsperrte, die sein Sohn als Tatwaffe benutzte. 11. Mai 2009, Sankt Augustin Eine 17-jährige Schülerin überrascht auf der Schultoilette eines Gymnasiums in Sankt Augustin bei Bonn eine 16-jährige Mitschülerin bei der Vorbereitung eines geplanten Amoklaufs. Die 16-Jährige hat Molotowcocktails, ein Kurzschwert und eine Schreckschusspistole dabei. Mit dem Schwert greift sie die Mitschülerin an und verletzt sie schwer. Dann flieht sie, stellt sich aber später der Polizei. Vor Gericht wird sie zu einer Jugendstrafe verurteilt. 17. September 2009, Ansbach Ein 18-Jähriger dringt mit Molotow-Cocktails, einem Beil und Messern bewaffnet in ein Gymnasium im mittelfränkischen Ansbach ein. Dabei verletzt er zehn Menschen, einige davon schwer. Er wird später wegen versuchten Mordes in 47 Fällen verurteilt. 18. Februar 2010, Ludwigshafen Ein 23-jähriger ehemaliger Schüler ersticht an einer Berufsschule seinen früheren Lehrer. Außerdem schießt er mit einer Schreckschusspistole auf weitere Pädagogen. Als Motiv nennt er Rache wegen schlechter Noten und Mobbings an der Schule. Später wird er wegen Mordes zu einer Haftstrafe verurteilt. 26. Februar 2013, Wernigerode Eine 15-jährige Schülerin schießt während des Unterrichts mit einer Schreckschusspistole. Zwei Mitschüler werden verletzt. Das Mädchen legte schon 2011 in einer früheren Schule Feuer und attackierte einen Mitschüler mit einem Messer. Damals kündigte sie außerdem einen Amoklauf an.

AFP