Umfrage: Mehrheit glaubt nicht an Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr
Die große Mehrheit der Deutschen bezweifelt laut einer Studie, dass die Bundeswehr Deutschland im Ernstfall verteidigen kann. Fast 70 Prozent der Befragten halten demnach höhere Militärausgaben für notwendig.
Eine Mehrheit der Deutschen hat wenig Vertrauen in die Fähigkeit der Bundeswehr, das Land im Ernstfall zu verteidigen. / Photo: DPA (DPA)

Die Mehrheit der Deutschen hat wenig Vertrauen in die Fähigkeit der Bundeswehr, das Land im Ernstfall zu verteidigen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des „Focus“ (Dienstag). Demnach haben 75 Prozent der Befragten kein Vertrauen in die Fähigkeit der Bundeswehr, Deutschland zu schützen. Nur 10 Prozent glauben an die Verteidigungsfähigkeit der Streitkräfte, 15 Prozent sind unsicher. Für die Umfrage wurden am 11. und 12. März 5000 Personen befragt.

Laut der Umfrage besteht eine deutliche Bereitschaft, die finanziellen Mittel für die Bundeswehr zu erhöhen. 69 Prozent der Befragten sprechen sich für mehr Geld für die Bundeswehr aus. Zudem sind 64 Prozent der Befragten der Meinung, dass Deutschland dauerhaft mehr als 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung investieren sollte.

Die Wiedereinführung der Wehrpflicht wird ebenfalls von 64 Prozent befürwortet. Das militärische Vorgehen Russlands in der Ukraine wird von 68 Prozent als Bedrohung für die Sicherheit Deutschlands wahrgenommen.

Beim Thema Atomwaffen scheiden sich die Geister: 45 Prozent lehnen deutsche Atomwaffen kategorisch ab, 22 Prozent sind dafür. Im Falle eines Krieges würden 57 Prozent der Deutschen nicht kämpfen, 22 Prozent würden sich verteidigen.

TRT Deutsch