Schweiz: Hautfarbe ist häufigster Grund für Diskriminierung
Die in der Schweiz am häufigsten von Diskriminierung betroffene Gruppe sind schwarze Personen. Das Beratungsnetz für Rassismusopfer hat einen Anstieg von Fällen rassistischer Diskriminierung verzeichnet. Auch Muslimfeindlichkeit kommt häufig vor.
Symbolbild: Schweizer Fahne (AA)

Die Zahl der Rassismusopfer in der Schweiz ist im Jahr 2021 erneut gestiegen. Insgesamt wurden dem Beratungsnetz für Rassismusopfer „humanrights.ch“ 630 Fälle rassistisch motivierter Diskriminierung gemeldet.

Im Jahr 2020 waren es erst 572 Fälle und im Jahr 2019 waren es mit 352 noch deutlich weniger. Am stärksten betroffen waren der Arbeitsplatz mit 106 und der Bildungsbereich mit 94 Fällen. Die meisten Meldungen betrafen Rassismus gegen schwarze Personen.

Ausländer- beziehungsweise Fremdenfeindlichkeit mit 218 und Rassismus gegen Schwarze mit 207 Fällen waren die häufigsten Diskriminierungsmotive. Neben dem Bildungsbereich (40) ereigneten sich die meisten Fälle von anti-schwarzem Rassismus am Arbeitsplatz (37) sowie im öffentlichen Raum und in der Nachbarschaft (je 26).

Muslimfeindlichkeit weiterhin weit verbreitet

Im Bereich Muslimfeindlichkeit wurden 53 Fälle verzeichnet. Die inhaltlich verwandte Kategorie der Feindlichkeit gegen Menschen aus dem arabischen Raum wies mit 51 ebenfalls eine hohe Zahl aus.

Auch Meldungen bezüglich Antisemitismus haben leicht zugenommen. Unter den Fällen gab es die Leugnung und Verharmlosung des Holocausts sowie antisemitische oder rassistische Verschwörungstheorien. Während der Pandemie zirkulierten diese vermehrt - unter anderem in sozialen Medien und auf Corona-Demonstrationen.

Mehr zum Thema: Schweiz: Lokalpolitiker wegen rassistischer Posts zu Geldstrafe verurteilt

TRT Deutsch