Kein Termin vor Februar 2023: Savaş S. ohne Aufenthaltstitel
Savaş S. will bei Essens Ausländerbehörde – weil nach Erhalt eines neuen Dokuments vorgeschrieben – seinen Aufenthaltstitel anpassen lassen. Den frühesten Termin dafür gibt es erst im Februar 2023. Nun könnte er diesen Sommer nicht einmal verreisen.
Essen: Freier Termin bei Ausländerbehörde erst wieder im Februar 2023 (Symbolbild) (DPA)

Ein türkischer Staatsbürger braucht zeitnah einen Termin bei der Ausländerbehörde in Essen. Er bekommt einen solchen allerdings erst für Februar 2023 zugeteilt. In der Zwischenzeit droht sein Aufenthaltstitel abzulaufen. Das berichtet „Der Westen“ am Donnerstag.

S. dürfte nach dem Urlaub nicht wieder einreisen

Savaş S. hatte im März beim türkischen Generalkonsulat seinen abgelaufenen Personalausweis erneuern müssen. Das sei völlig unkompliziert und reibungslos geschehen, heißt es in dem Bericht. Um den Aufenthaltstitel dem neuen Ausweis anzupassen, habe S. bei der Ausländerbehörde telefonisch einen Termin vereinbaren wollen. Die Behörde will sich aber erst im Februar 2023 um die Angelegenheit kümmern.

Das sei für den seit 2003 in Deutschland lebenden Savaş S. jedoch ein Problem. Bis zu diesem Termin wäre sein aktueller Aufenthaltstitel abgelaufen. Unter diesen Umständen könnte er mit seiner Familie nicht einmal in den Sommerurlaub – denn mit einem abgelaufen Aufenthaltstitel dürfte er nicht wieder einreisen.

Stadtverwaltung sieht sich außerstande zur zeitnahen Bewältigung von Anfragen

S. ist empört, immerhin handele es sich bei dem Termin um eine reine Routine-Sache. Es müssten lediglich Daten abgeglichen und übernommen werden. Das dauere keine zehn Minuten. Auf die Erledigung dieser behördlichen Angelegenheit soll er nun aber fast ein Jahr warten.

Die Stadt Essen ist in Erklärungsnot. Laut Jasmin Trilling, stellvertretende Stadt-Sprecherin, sei die Ausländerbehörde seit Jahren wegen der großen Zahl an Anfragen und der sehr dünnen Personaldecke enorm unter Druck. Die Pandemie habe die Lage nur noch verschärft. Bei Terminanfragen müssten daher längere Wartezeiten eingerechnet werden, erklärte die Sprecherin auf Anfrage von „Der Westen“.

TRT Deutsch