Diakonie beklagt Mangel an gesunder Ernährung wegen Armut
Aufgrund steigender Lebenshaltungskosten sind immer mehr Haushalte in Deutschland gezwungen, bei der Ernährung zu sparen. Viele sind daher auf „unökologisch und unsozial hergestellte Lebensmittel“ angewiesen, wie die Diakonie erklärt.
18.01.2023, Bayern, Neubiberg: Lebensmittel liegen in einem Supermarkt an der Kasse auf dem Band. / Photo: DPA (DPA)

Die Diakonie Deutschland sieht viele Menschen in Deutschland in Schwierigkeiten bei der Versorgung mit gesunden Lebensmitteln. Die Berechnungen der Diakonie zeigten, dass der Regelsatz beim Bürgergeld nicht ausreiche, „sich nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gesund zu ernähren“, erklärte die Sozialvorständin des evangelischen Wohlfahrtsverbands, Maria Loheide, am Samstag. „Ökologische Kriterien sind dabei noch nicht einmal berücksichtigt.“

Immer mehr Menschen könnten sich aufgrund von geringen Einkommen oder Armut „nicht für nachhaltige und gesunde Lebensmittel entscheiden“, beklagte Loheide. „Menschen mit wenig Geld sind unfreiwillig auf Dumpingpreise und Discounter angewiesen, auf unökologisch und unsozial hergestellte Lebensmittel. Das schadet ihnen, das schadet den Produzent:innen und das schadet der Umwelt.“ In einem reichen Land wie Deutschland sei das eine „traurige Realität“.

Die Diakonie beteiligt sich an der Großdemonstration des Bündnisses „Wir haben es satt“ am Samstagnachmittag in Berlin. Das Bündnis fordert eine sozial gerechte Agrar- und Ernährungswende.

AFP