Gewerkschaft plant weitere Arbeitsniederlegungen im Baugewerbe. / Foto: AFP (AFP)
Folgen

Auch in der kommenden Woche geht der Arbeitskampf im Bauhauptgewerbe weiter. Wie bereits in den vergangenen Tagen sind dann deutschlandweit punktuell Streikaktionen geplant, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft IG BAU am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Nähere Angaben will die Gewerkschaft demnach jeweils erst kurz vor Streikbeginn machen. Am Montag und Dienstag befanden sich nach Gewerkschaftsangaben bundesweit 9000 Bauarbeiter im Streik.

Auch am Mittwoch gingen erneut zahlreiche Arbeiter des Baugewerbes wegen der vorerst gescheiterten Tarifverhandlungen auf die Straße. In Köln versammelten sich 200 Beschäftigte aus mehreren Betrieben zu einer Demonstration und im Rhein-Main-Gebiet legten 150 Beschäftigte ihre Arbeit nieder. Zudem waren in Jena, Pirmasens, Neunkirchen und Hamm Aktionen geplant.

Die stellvertretende Regionalleiterin der IG BAU für Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen, Ulrike Steinert-Dietrich, zeigte sich mit den Warnstreiks zufrieden: „Die Bauarbeiter werden mutiger und setzen sich immer mehr für ihre Interessen ein“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.

Arbeitgeberverbände lehnen Schlichterspruch ab

Die Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe waren Anfang Mai gescheitert. Die beiden verhandelnden Arbeitgeberverbände, der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), lehnten den Schlichterspruch ab, mit dem der Tarifstreit gelöst werden sollte. Die IG BAU hatte dem Kompromiss zugestimmt.

Nach den gescheiterten Verhandlungen geht die Gewerkschaft nun wieder mit ihrer ursprünglichen Forderung von 500 Euro mehr im Monat für alle Lohngruppen in den Streik. Im Bauhauptgewerbe arbeiten rund 930.000 Menschen.

Die Linke in Hessen begrüßte die Warnstreiks des Baugewerbes und forderte Solidarität mit den Bauarbeitern. Die Verantwortung liege bei den Arbeitgebern: „Hätten sie den Schlichterspruch nicht abgelehnt, wären jetzt keine Baustellen verwaist und sie kämen mit einem niedrigeren Abschluss davon“, erklärte die hessische Parteivorsitzende Christiane Böhme.

AFP