Laut dem Meinungsforschungsinstitut SIFO sind 53 Prozent der Schweden für ein Verbrennungsverbot von heiligen Büchern wie etwa dem Koran oder der Bibel. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als bei einer früheren Umfrage. Rund 37 Prozent halten die Verbrennung heiliger Bücher für eine freie Meinungsäußerung, der Rest äußerte keine Meinung. Befragt wurden 1291 zufällig ausgewählte schwedische Bürger.
Als Reaktion auf die Koranschändungen im Land hatte die schwedische Regierung Anfang des Monats eine Überarbeitung des Gesetzes angekündigt. Spätestens im Juli werde dem Parlament ein Gesetzentwurf vorgelegt, sagte der schwedische Justizminister Gunnar Strömmer auf einer Pressekonferenz.
Das Vorhaben wird auch von der Vorsitzenden der größten Oppositionspartei, Magdalena Andersson (Sozialdemokratische Partei), unterstützt. Nach Ansicht von Andersson könnten die Koranverbrennungen als „Verbrechen aus Hass“ eingestuft werden.
Dänemark will Gesetz vorlegen
Dänemarks Justizminister Peter Hummelgaard kündigte ebenfalls in der vergangenen Woche eine entsprechende Gesetzesänderung an. Der einzige Zweck der Schändung heiliger Bücher sei, „Hass zu schüren und Zwietracht zu säen“, sagte er. Das Verbot werde mit dem Gesetz kombiniert, das derzeit das Verbrennen von Nationalflaggen unter Strafe stellt.
„Diejenigen, die den Koran und die Bibel auf öffentlichen Plätzen verbrennen, werden durch dieses Gesetz bestraft“, betonte Hummelgaard. Das Gesetz betreffe nur Handlungen, die in der Öffentlichkeit oder zum Zwecke der Verbreitung in größerem Rahmen stattfänden.
Der entsprechende Entwurf soll im September eingebracht und im Oktober darüber abgestimmt werden. In Schweden und Dänemark kam es im laufenden Jahr vermehrt zu Koranschändungen, die weltweit für Empörung und Kritik gesorgt haben.