Frankreich hat eine Mitteilung Russland zu einem Telefongespräch zwischen den Verteidigungsministern beider Länder am Mittwoch deutlich zurückgewiesen. Der russischen Mitteilung zufolge hatte Frankreich dabei seine Bereitschaft zu einem Dialog über die Ukraine oder zu möglichen Friedensverhandlungen bekundet.
„Das ist nicht wahr“, sagte ein mit der Angelegenheit vertrauter französischer Regierungsmitarbeiter dazu. „Zu keinem Zeitpunkt haben wir irgendeine Bereitschaft zum Dialog über die Ukraine oder zu Verhandlungen oder etwas Ähnlichem gezeigt.“ Laut einem französischen Bericht über das Gespräch zwischen dem französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu und seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu ging es in ihrem ersten Telefonat seit Oktober 2022 um die erhöhte terroristische Bedrohung nach einem Anschlag auf eine Konzerthalle in Moskau, zu dem sich die extremistische Miliz Daesh bekannt hat.
Laut einer Mitteilung des französischen Verteidigungsministeriums habe der russische Außenminister dabei erneut wiederholt, dass die Ukraine in den Anschlag verwickelt gewesen sei. Frankreich habe seinerseits den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verurteilt. „Frankreich wird die Ukraine weiterhin unterstützen, so lange und so intensiv wie nötig“, hieß es weiterhin.
Die Regierung in Paris wirft Russland vor, regelmäßig falsche Informationen zu verbreiten. Diese Woche kündigte die französische Regierung an, sie wolle EU-Sanktionen gegen Russen vorschlagen, die an der Verbreitung von Desinformationen beteiligt sind.
Die Extremisten-Miliz Daesh hat sich zu dem Anschlag in Moskau, bei dem 144 Menschen ums Leben kamen, bekannt. Die Ukraine bestreitet jegliche Verbindung und westliche Staaten haben eine solche Verbindung zu Kiew zurückgewiesen.