Die Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden hat geplante Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Eis gelegt. So wurde der Verkauf von Kampfjets vom Typ F-35 an die Emirate vorübergehend gestoppt, wie das US-Außenministerium am Mittwoch in Washington erklärte. Es solle geprüft werden, ob solche Waffenverkäufe den „strategischen Zielen“ der USA dienten, stärkere „Sicherheitspartner“ aufzubauen.
Die Regierung von Bidens Vorgänger Donald Trump hatte die Rüstungsgeschäfte mit den Golfstaaten genehmigt. Unter anderem wollten die USA den Vereinigten Arabischen Emiraten bis zu 50 F-35-Kampfjets verkaufen, außerdem Munition und Drohnen - ein Gesamtpaket von 23 Milliarden Dollar (knapp 19 Milliarden Euro). An Saudi-Arabien sollte Präzisionsmunition geliefert werden.
Allerdings waren die Rüstungsgeschäfts schon seit längerer Zeit umstritten. So führt Saudi-Arabien einen Militäreinsatz gegen die Huthi-Rebellen im Jemen an. In dem Konflikt wurden zehntausende Menschen getötet, viele von ihnen Zivilisten. Die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligen sich an der Seite Saudi-Arabiens an dem Konflikt. Die neue US-Regierung hat angekündigt, die militärische Unterstützung für die arabischen Staaten in dem Konflikt zu beenden.
Der Verkauf der F-35-Kampfjets an die Emirate war genehmigt worden, nachdem der Golfstaat eine Normalisierung seiner Beziehungen zu Israel eingeleitet hatte. Das Rüstungsgeschäft war aber bei Bidens Demokraten auf Kritik gestoßen. Diese befürchteten einen Rüstungswettlauf in der Region.
28 Jan. 2021
USA: Vorerst kein Verkauf von F-35-Kampfjets an Emirate und Saudi-Arabien
Der Verkauf von Kampfjets vom Typ F-35 an die VAE ist vorerst auf Eis gelegt. Das US-Außenministerium prüft nun, ob solche Waffenverkäufe den „strategischen Zielen“ der USA dienen. Trump hatte den 19 Milliarden-Waffendeal genehmigt.
AFP
Ähnliche Nachrichten
„Huwara muss ausradiert werden“: USA kritisieren israelischen Minister
Mit seiner Forderung nach einer „Ausradierung“ der palästinensischen Kleinstadt Huwara hatte der israelische Finanzminister Smotrich für Entrüstung gesorgt. Aus Washington kommt nun scharfe Kritik – die Äußerungen seien „ekelhaft“.
Selbe Kategorie
Erdoğan warnt vor Besetzung Gazas durch israelische Siedler
Bei seinem Rückflug aus dem Irak bekräftigt der türkische Präsident Erdoğan seine Unterstützung für die Palästinenser. Er warnt zugleich vor einer Ansiedlung israelischer Extremisten in Gaza und bezeichnet Israels Vorgehen als „mörderisch“.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.