Symbolbild: Die türkische und die israelische Flagge wehen im Wind. (AA)
Folgen

Die Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Israel werden keine Änderung der Palästina-Politik Ankaras bedeuten. Das sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Donnerstag in einem Gespräch mit TRT Haber. Çavuşoğlu erinnerte an seine Worte Anfang der Woche, dass die Türkei immer noch an eine Zwei-Staaten-Lösung und Dialog im Konflikt zwischen Israel und Palästina glaube. Neue Beziehungen mit neuer israelischer Regierung Çavuşoğlu wies darauf hin, dass die Türkei einen neuen Dialog mit der neuen israelischen Regierung begonnen habe. Der neue israelische Außenminister Yair Lapid, der auch Vorsitzender der Partei mit den meisten Sitzen im Parlament ist und als Architekt der neuen Regierung gilt, glaube dabei ebenfalls an eine Zwei-Staaten-Lösung.

Der Außenminister betonte, dass die türkischen Schritte nicht bedeuteten, „die palästinensische Sache aufzugeben“. Grundlegende Fragen wie der Status von Jerusalem und die umstrittene Siedlungspolitik Israels bestünden weiterhin. „Wir werden unsere Beziehungen nicht auf Kosten der palästinensischen Sache normalisieren. Israel weiß das sehr gut. Können wir jetzt ‚Ja‘ zur Besetzung und Zerstörung palästinensischer Häuser dort sagen?“

Ankaras Haltung sei offenkundig: „Nein, unsere Politik in dieser Frage ist sehr klar. Als ein Land, das auf dem Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung mit beiden Seiten in Kontakt steht, können wir wie in der Vergangenheit unseren Beitrag leisten“. Israelischer Präsident bald zu Besuch in der Türkei Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind seit der Tötung von zehn Zivilisten bei einem israelischen Überfall auf eine türkische Hilfsflotte für den Gazastreifen im Jahr 2010 eingefroren. Nach einem erneuten erbitterten Streit nach der Bombardierung des Gazastreifens wiesen die beiden Länder 2018 ihre Botschafter aus und die Beziehungen waren seitdem angespannt. In den letzten Monaten haben die beiden Länder jedoch an einer Annäherung gearbeitet. Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte kürzlich, dass der israelische Präsident Isaac Herzog Mitte März die Türkei besuchen werde. Das wäre die erste derartige Reise seit Jahren. Israels Ministerpräsident Naftali Bennett hatte Herzogs Normalisierungsbemühungen mit der Türkei begrüßt. Ankara begrüßte ebenfalls die diplomatischen Bemühungen des israelischen Präsidenten sowie die „konstruktive Haltung“ der neuen israelischen Regierung.

TRT Deutsch