Die Flaggen der Ukraine und der Krimtataren (AA)
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Während des Gipfels zur Krim-Plattform hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erneut die Rückgabe der russisch besetzten Krim an die Ukraine gefordert. Das sei „eine Notwendigkeit des Völkerrechts“, sagte Erdoğan am Dienstag in einer Videobotschaft. „Türkiye erkennt die Annexion der Krim nicht an und hat vom ersten Tag an offen erklärt, dass dieser Schritt unrechtmäßig und illegal ist.“ Ziel der internationalen Krim-Plattform ist es, die seit 2014 durch Russland besetzte Halbinsel mit diplomatischen Mitteln zu befreien.

Diese „grundsätzlich Haltung“ Ankaras sei nicht nur rechtlich, sondern auch moralisch begründet, so Erdoğan. Die territoriale Integrität, Souveränität und politische Einheit der Ukraine sei nicht nur für die regionale, sondern auch für die globale Sicherheit und Stabilität von entscheidender Bedeutung.

„Türkiye steht an der Seite Kiews und der Krimtataren“ Türkiye habe ein besonderes Interesse an „der Gewährleistung der Sicherheit“ der Krimtataren, so Erdoğan. Er forderte mit Blick auf Russland erneut die Freilassung von Nariman Dzhelyal, dem stellvertretenden Vorsitzenden des krimtatarischen Medschlis und rund 45 weiteren Krimtataren. „Die Krimtataren, die im Laufe der Geschichte großes Leid erlitten haben, kämpfen für ein friedliches Leben in ihrer Heimat. Türkiye wird der ukrainischen Regierung und den Krimtataren in diesem Prozess weiterhin zur Seite stehen“, bekräftigte der türkische Staatschef.

Die Krimtataren sind ein am Schwarzen Meer beheimatetes Turkvolk. Die muslimischen Krimtataren sind sprachlich sowie kulturell mit den Türken in Türkiye verwandt und waren lange Zeit Teil des Osmanischen Reiches. Später lebten sie unter russischer Herrschaft. In der Sowjetunion ließ Joseph Stalin Zehntausende Krimtataren deportieren. Erst nach dem Ende der Sowjetunion kehrten sie aus dem Exil in ihre Heimat zurück, wo sie inzwischen eine Minderheit darstellen.

TRT Deutsch