29. Juli 2021: Cemile Öner vor ihrem Haus (AA)
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Infolge der Waldbrandkatastrophe in und um Manavgat in der Provinz Antalya hat die 60-jährige Cemile Öner ihr gesamtes Hab und Gut verloren. „Ich hatte für meine Behandlung meine Kuh verkauft“, erklärte die krebskranke Frau am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu. „Ich habe versucht, das Geld für meine Behandlung aus dem Feuer zu retten, aber ich habe es nicht geschafft“, bedauerte die 60-Jährige.

Öner musste dabei zusehen, wie ihr Haus nach dem Waldbrand in Manavgat vom Feuer erfasst wurde. Nur nach großen Bemühungen ihrer Nachbarn und der Einsatzkräfte konnte die krebskranke Frau selbst aus der Reichweite des brennenden Hauses entfernt werden.

„Meine zwei Zeigen ließ ich los, damit sie sich retten konnten“, informierte die Frau, während sie gegen ihre Tränen kämpfte. „Ich hoffe, dass es ihnen gut geht“, fügte sie hinzu.

Ursache der Brände noch unklar

Seit fünf Jahren leidet Öner an Krebs, erzählt sie. Ihr Mann sei bereits vor 30 Jahren gestorben. Ihr einziges angespartes Geld habe sie durch den Verkauf ihrer Kuh bekommen, nun ist es während des Feuers abgebrannt. „Was mache ich jetzt?“, fragt sich die verzweifelte Frau.

An mehreren Orten kämpfen türkische Einsatzkräfte derzeit immer noch gegen Waldbrände, unter anderem in Manavgat und in Marmaris in der Ägäis-Provinz Muğla. Am Mittwoch hatte der türkische Land- und Forstwirtschaftsminister Bekir Pakdemirli mitgeteilt, dass die Ursache für die Waldbrände derzeit noch unklar sei.

Er erinnerte an die Waldbrände in der Provinz Hatay im vergangenen Jahr, deren Verursacher erst deutlich später festgestellt werden konnten. Ermittlungen hatten ergeben, dass PKK-Mitglieder das Feuer in den Wäldern vorsätzlich entfacht hatten.

TRT Deutsch