Aktivist Wolfgang Metzeler-Kick, der sich seit dem 7. März im Hungerstreik befindet, steht in einem Zeltlager im Spreebogenpark hinter einem Schild, auf dem die Anzahl seiner Tage im Hungerstreik markiert ist. Im Hintergrund ist das Bundeskanzleramt zu sehen. / Photo: DPA (dpa)
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Zwei Klimaschutzaktivisten sind in der Nähe des Kanzleramtes in Berlin in einen öffentlichen Hungerstreik getreten und wollen ihre teils seit Wochen anhaltende Protestaktion fortsetzen. Die Ingenieure aus München und Potsdam nehmen nur Flüssigkeiten wie Saft und Kräutertee sowie Vitamintabletten und Salz zu sich, wie eine Sprecherin der Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“ am Mittwoch sagte. Die Gruppe fordert, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) solle in einer Regierungserklärung „ehrlich aussprechen“, wie bedrohlich die Klimakatastrophe sei und dass ein Umsteuern nötig sei.

Ein Brief an den Kanzler sei bislang unbeantwortet geblieben, so die Sprecherin. Der Hungerstreik werde daher nicht abgebrochen, möglicherweise wollten sich weitere Menschen anschließen. Bereits 2021 waren am Reichstagsgebäude Klimaaktivisten für eine radikale Klimawende in den Hungerstreik getreten, sie mussten wiederholt ins Krankenhaus. Dieser Protest war auch die erste Aktion der Letzten Generation.

Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann wollte sich am Mittwoch in Berlin nicht zu einem Brief der Demonstranten äußern. Generell sei die Klimapolitik aber ein „wichtiges Anliegen der Bundesregierung“. Kanzler Scholz mache es aber Sorgen, wenn Menschen in den Hungerstreik träten.

Nach Angaben der Sprecherin der Kampagne, Linda Doblinger, ist der 49 Jahre alte Wolfgang Metzeler-Kick seit dem 7. März in einem Zeltlager im Spreebogenpark im Hungerstreik – und „in relativ stabilem Zustand“. Richard Cluse (57) trat am 25. März in den Hungerstreik und nimmt laut Sprecherin ebenfalls nur noch Flüssigkeit zu sich. An diesem Freitag wollen sich die Hungerstreikenden bei einer Pressekonferenz äußern.

dpa