Symbolbild: Eine junge Frau mit Kopftuch sitzt an einem Weg. (dpa)
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Der antimuslimische Rassismus in Berlin nimmt laut dem Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit von Inssan e.V. zu. Das erklärte der Verein am Dienstag in einer Pressemitteilung mit Verweis auf Statistiken, die für das vergangene Jahr erfasst wurden.

2020 seien dem Netzwerk insgesamt 228 Vorfälle in Berlin gemeldet worden – im Vergleich zum Jahr 2017 „eine Steigerung über 100 %“. Trotz der Beschränkungen im öffentlichen Leben und der eingeschränkten Arbeit der Anlauf- und Beratungsstelle während der Pandemie sei nur ein leichter Rückgang zum Vorjahr registriert worden.

Dem Netzwerk zufolge sind muslimische Frauen dabei stärker von antimuslimischem Rassismus betroffen: In 63,5 Prozent der Fälle waren Frauen Opfer islamophober Vorfälle. Zeynep Çetin, Projektleiterin des Netzwerks gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit, bezeichnete den „kontinuierlichen Anstieg“ antimuslimischen Rassismus als „besorgniserregend“.

Da struktureller und institutioneller Rassismus „Anfeindungen von gegenüber als muslimisch markierten Menschen“ mit sich ziehe, fordert Inssan e.V., dass islamophobe Debatten unter anderem in der Politik und Justiz als solche benannt und angegangen werden. Die vor kurzem erfolgte Einberufung einer unabhängigen Kommission zu antimuslimischem Rassismus wird in der Pressemitteilung des Netzwerks begrüßt.

Seit 2016 erfasst die Anlaufstelle Angriffe auf Muslime und „Menschen, die als solche markiert werden“.

TRT Deutsch