US-Kongress macht Tag des Endes der Sklaverei zum bundesweiten Feiertag
Unter dem Eindruck der Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt hat der US-Kongress den „Juneteenth“ - den 19. Juni - zum offiziellen Bundesfeiertag gemacht. An jenem Tag des Jahres 1865 wurde die Sklaverei für alle Staaten der USA abgeschafft.
Archivbild: das Kapitol in Washington D.C. (AA)

Der US-Kongress hat für die Einführung eines neuen landesweiten Jahrestages zum Gedenken an das Ende der Sklaverei gestimmt. Das Repräsentantenhaus votierte am Mittwoch mit der überwältigenden Mehrheit von 415 gegen 14 Stimmen für das entsprechende Gesetz. Der Senat - die andere Kongresskammer - hatte das Vorhaben bereits am Dienstag einstimmig verabschiedet.
Die Einführung des neuen Feiertages wurde mit seltener parteiübergreifender Einigkeit gemeinsam von Demokraten und oppositionellen Republikanern beschlossen. Damit der als „Juneteenth“ bezeichnete Feiertag eingeführt werden kann, fehlt nun nur noch die Unterschrift von Präsident Joe Biden. Der „Juneteenth“ wäre der zwölfte unter der Bundesgesetzgebung der USA geltende Feiertag - und der erste neue Feiertag dieser Art seit 38 Jahren.
In den meisten der 50 US-Bundesstaaten wird der „Juneteenth“ - der 19. Juni - zwar bereits offiziell begangen. Doch ein Bundesfeiertag („federal holiday“) ist der 19. Juni bislang nicht.
„Juneteenth“ ist ein Schachtelwort aus den englischen Wörtern für Juni und 19. Am 19. Juni 1865 - zwei Monate nach der Kapitulation der im Bürgerkrieg für den Erhalt der Sklaverei kämpfenden Südstaaten-Truppen - hatte ein General der Armee des Nordens in Galveston im Bundesstaat Texas die Freilassung aller Sklaven verkündet.
Die Debatte um die Verbrechen der Sklaverei hat seit dem vergangenen Jahr in den USA im Zuge der Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus an neuer Brisanz gewonnen.

AFP