Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat am Mittwoch eine Aufklärung der dänisch-amerikanischen Spionagevorwürfe gefordert. „Die an dem Fall beteiligten Nationen sind Nato-Verbündete und müssen alle Fakten auf den Tisch bringen und herausfinden, was passiert ist“, sagte Jens Stoltenberg dem Dänischen Rundfunk DR.
Ein Rechercheverbund um den DR sowie NDR, WDR, „Süddeutsche Zeitung“ und weitere Medien hatte unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, der US-Geheimdienst NSA habe mithilfe Dänemarks gezielt europäische Spitzenpolitiker belauscht. Dazu zählten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs heutiger Präsident Emmanuel Macron, der von 2014 bis 2016 Wirtschaftsminister war. Zugrunde liegt den Angaben eine interne Analyse des dänischen Militärnachrichtendienstes FE aus den Jahren 2012 und 2014.
Auch Macron und Merkel verlangten von der Regierung in Kopenhagen eine umfassende Aufklärung. Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen lehnte am Mittwoch eine systematische Überwachung von Verbündeten ab. Sie sagte, sie glaube nicht, dass die Beziehungen Dänemarks beispielsweise zu Deutschland und Frankreich Schaden genommen hätten.
Nato-Generalsekretär fordert Aufklärung des Spionagevorwurfs
3 Juni 2021
Im Fall der dänisch-amerikanischen Spionageaffäre hat sich nun auch Nato-Generalsekretär Stoltenberg zu Wort gemeldet. Alle beteiligten Akteure seien Nato-Verbündete und müssten nun „alle Fakten auf den Tisch bringen“, forderte er.
DPA
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