Algerien ruft Botschafter aus Frankreich zurück
Algerien hat seinen Botschafter aus Frankreich zurückgerufen. Auslöser der politischen Krise sind die Aussagen von Präsident Macron. Er hatte behauptet, die „offizielle Geschichte“ der ehemaligen französischen Kolonie Fuße auf Hass gegen Frankreich.
Symbolbild. Eine algerische Flagge weht im Wind. (AA)

Algerien hat seinen Botschafter aus Frankreich abberufen. Wie das algerische Präsidialamt am Samstag mitteilte, hat die Regierung den Botschafter Mohamed Antar-Daoud zu „Konsultationen“ nach Algier zurückbeordert. Zur Begründung erklärte das Präsidialamt, Algerien verbitte sich „jede Einmischung“ in seine inneren Angelegenheiten.

Hintergrund sind demnach kritische Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron über Algerien. Macron hatte laut der französischen Zeitung „Le Monde“ bei einem Treffen mit Nachfahren von Kämpfern des Algerienkriegs 1962 gesagt, die frühere französische Kolonie werde von einem „politisch-militärischen System“ regiert.

Macron sagte demnach auch, in Algerien sei die „offizielle Geschichte“ des Landes „komplett umgeschrieben“ worden. Sie beruhe nicht auf „Tatsachen“, sondern auf einem „Diskurs, der sich auf Hass auf Frankreich stützt“.

Diese „nicht dementierten“ Äußerungen Macrons seien eine „unzulässige Einmischung“ in die inneren Angelegenheiten Algeriens, kritierte das algerische Präsidialamt.

Für Kritik sorgte in Algerien zuletzt auch eine Verschärfung der französischen Visa-Regelungen für Menschen aus Algerien, Marokko und Tunesien. Algerien hatte deshalb am Mittwoch den französischen Botschafter einbestellt.

AFP