Kriegsverbrechen in Isjum? Lambrecht will Aufklärung
Der Fund Hunderter Leichen im ukrainischen Isjum wirft viele Fragen auf. Verteidigungsministerin Lambrecht fordert nun die Aufklärung möglicher Kriegsverbrechen.
16.09.2022, Berlin: Christine Lambrecht (SPD), Verteidigungsministerin spricht bei der Bundeswehr-Tagung 2022 in Berlin. (DPA)

Nach dem Fund von Hunderten Leichen in der ukrainischen Stadt Isjum hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht Aufklärung möglicher Kriegsverbrechen gefordert. „Diese furchtbaren Verbrechen müssen unbedingt aufgeklärt werden - am besten von den Vereinten Nationen“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die UN sollten schnellstmöglich Zugang bekommen, damit Beweise gesichert werden könnten. „Die Verantwortlichen für Kriegsverbrechen müssen vor Gericht gestellt werden“, forderte Lambrecht.
In Isjum im nun befreiten ostukrainischen Gebiet Charkiw sind mehr als 440 Gräber mit Leichen gefunden worden. Die Menschen sollen ersten Erkenntnissen zufolge ums Leben gekommen sein, als Russland die Stadt Ende März heftig beschossen hat. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland Folter vor. Nach seiner Darstellung wurden Menschen mit Drähten und Stromschlägen gequält.

DPA