Macron und Putin: „Notwendigkeit der Deeskalation“ im Ukraine-Konflikt
Bei einem Telefonat haben Frankreich und Russland die „Notwendigkeit der Deeskalation“ im Ukraine-Konflikt erklärt. Laut Paris besteht Einigkeit, den Dialog im Normandie-Format fortzusetzen und auf die Umsetzung des Minsker Abkommens hinzuarbeiten.
Macron und Putin: „Notwendigkeit der Deeskalation“ im Ukraine-Konflikt (Archivbild) (DPA)

Bei einem mehr als eine Stunde dauernden Telefongespräch haben der russische Präsident Wladimir Putin und sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron die „Notwendigkeit der Deeskalation“ erklärt. „Putin hat keinerlei offensive Absicht ausgedrückt“, hieß es im Elysée. Er habe deutlich gesagt, dass er nicht die Konfrontation suche. Es bestehe Einigkeit, den Dialog im Normandie-Format fortzusetzen und auf die Umsetzung des Minsker Abkommens hinzuarbeiten, hieß es weiter. Das Gespräch zwischen Macron und Putin sei mit den internationalen Partnern abgesprochen gewesen. Putin habe Macron gesagt, dass er nur mit ihm einen solchen tiefgehenden Dialog führen könne, erklärte der Elysée. Es habe sich um ein „anspruchsvolles und respektvolles Gespräch“ gehandelt. Dabei seien auch die unterschiedlichen Ansichten angesprochen worden. Am Mittwoch hatten zum ersten Mal seit langem in Paris wieder Gespräche auf Beraterebene im Normandie-Format stattgefunden. Anfang Februar sollen die Gespräche in Berlin fortgesetzt werden. Dem Normandie-Format gehören Deutschland, Frankreich, Russland und die Ukraine an. Ziel ist die Befriedung des Konflikts in der Ostukraine. Das Format entstand 2014, die Vermittlung durch Berlin und Paris führte zum Minsker Abkommen von 2015. Kiew und Moskau werfen sich allerdings gegenseitig regelmäßig Verstöße gegen das Minsker Abkommen vor. Wegen des derzeitigen massiven russischen Truppenaufmarsches an der Grenze zur Ukraine befürchten Kiew und der Westen einen Angriff Russlands. Moskau weist die Vorwürfe zurück und erklärt seinerseits, sich von der Ukraine und der Nato bedroht zu fühlen.

AFP