Nachweis in mehr als 44 Ländern: WHO warnt vor indischer Corona-Variante
Die WHO gibt an, die indische Variante des Coronavirus sei mutmaßlich bereits in mehr als 44 Ländern aufgetreten. Diese erstreckten sich über alle sechs WHO-Regionen. Außerhalb Indiens sei Großbritannien am meisten von dieser Variante betroffen.
Archivbild. 21.05.2018, Schweiz, Genf: Das Logo der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen in Genf. (DPA)

Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.617 hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits in mehr als 44 Länder ausgebreitet. Die erstmals im Oktober aufgetretene Mutation sei in mehr als 4500 Proben einer Datenbank „aus 44 Ländern in allen sechs WHO-Regionen“ nachgewiesen worden, teilte die UN-Organisation am Mittwoch mit. Zudem lägen Berichte über Nachweise aus fünf weiteren Ländern vor.

Außerhalb Indiens wurden demnach in Großbritannien die meisten Infektionsfälle mit der Virus-Variante festgestellt. Die WHO hatte B.1.617 am Montag als „besorgniserregend“ eingestuft, da die Variante möglicherweise ansteckender und auch unempfindlicher gegen Antikörper sei als bisherige Erscheinungsformen von SARS-CoV-2.

Das Virus, das die weltweite Corona-Pandemie ausgelöst hat, hat bereits tausende Mutationen durchlaufen, einige davon sind bedenklicher als andere. Indien hatte der Sequenzdatenbank der Global Initiative for Sharing All Influenza Data (Gisaid) erstmals im Oktober 2020 das Auftreten des Genoms B.1.617 gemeldet.

Das Land mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern erlebt derzeit eine heftige zweite Corona-Welle. Es verzeichnet täglich mehr als 300.000 neue Infektionsfälle und fast 4000 Todesfälle. Das Gesundheitssystem ist völlig überlastet. Immer wieder gibt es Berichte über Todesfälle wegen mangelnden Sauerstoffs in Kliniken. Deutschland und andere Staaten schickten inzwischen Nothilfe.

AFP