Islamophobie: Misstrauen gegen Muslime hat epidemische Ausmaße angenommen
Laut UN-Experte Ahmed Shaheed hat das Misstrauen gegen Muslime epidemische Ausmaße angenommen. Islamophobie werde in einem Klima der Angst für staatliche Diskriminierung, Feindseligkeit und Gewalt gegen Muslime genutzt – und von Medien verstärkt.
Islamophobie: Misstrauen gegen Muslime hat epidemische Ausmaße angenommen –  Sitzungssaal des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen (DPA)

Seit den Terroranschlägen in New York und Washington 2011 hat das Misstrauen gegen Muslime stark zugenommen. Der UN-Berichterstatter zu Religionsfreiheit, Ahmed Shaheed, sprach am Donnerstag vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf von epidemischen Ausmaßen, wie das UN-Menschenrechtsbüro berichtete. „Islamophobie baut eingebildete Gedankengebäude über Muslime auf, die dann für staatliche Diskriminierung, Feindseligkeit und Gewalt gegen Muslime genutzt werden“, sagte Shaheed, Vize-Direktor des Menschenrechtszentrums der Universität von Essex in Großbritannien. Muslime spürten in diesem Klima der Angst und des Misstrauens, dass ihnen kollektiv die Verantwortung für Taten einer kleinen Minderheit aufgebürdet würden. Muslime würden oft wegen ihres Namens oder ihrer Kleidung benachteiligt. Klischees würden oft von Medien, mächtigen Politikern, Influencern und in akademischen Beiträgen verstärkt. Kritik an islamischen Ideen, Symbolen oder der Religionsausübung dürfe nicht mit Islamophobie verwechselt werden. Menschenrechte schützten Menschen, nicht Ideen, sagte Shaheed. Die Kritik sei nicht islamophob, so lange sie nicht mit Hass und Voreingenommenheit gegen Muslime einhergehe. Er rief alle Staaten auf, gegen die Diskriminierung von Muslimen vorzugehen und die Verbreitung religiös verbrämter Hasstiraden zu verbieten.

DPA