Anführer von US-Neonazi-Gruppe gesteht Drohungen gegen Journalisten
Ein Mitglied der US-amerikanischen „Atomwaffen Division“ hat Drohschreiben gegen zahlreiche Journalisten und Aktivisten zugegeben. In Deutschland sorgte 2019 ein Ableger der Organisation mit Morddrohungen gegen Politiker für Entsetzen.
Symbolbild: Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln.  (DPA)

Ein führendes Mitglied der US-Neonazi-Gruppierung „Atomwaffen Division“ hat Hassverbrechen gegen Journalisten und Aktivisten gestanden. Der 25-Jährige bekannte sich am Mittwoch vor einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Washington der ihm vorgeworfenen „Hassverbrechen“ und der „Verschwörung“ schuldig, wie das US-Justizministerium mitteilte. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft. Das Urteil soll am 28 Juni fallen.

Der Rechtsextremist war zu Beginn des vergangenen Jahres ebenso wie drei weitere mutmaßliche Mitglieder der Gruppe bei einer landesweiten Razzia festgenommen worden. Die Männer sollen sich verschworen haben, um Journalisten und kritische Aktivisten zu bedrohen und einzuschüchtern. Zwei der Mittäter hatten bereits ähnliche Geständnisse abgelegt.

Dem Ministerium zufolge tauschten sich die vier Beschuldigten über einen verschlüsselten Chat aus und nahmen vor allem Juden und afroamerikanische Journalisten ins Visier. Zwei der Männer entwarfen demnach Plakate mit Nazi-Symbolen, Waffen, Molotowcocktails sowie Drohungen, die per Mail oder per Post an die Betroffenen verschickt wurden.

Die Atomwaffen Division (AWD) gilt als extrem fanatisch und gewaltbereit. In den USA wurden AWD-Mitglieder in den vergangenen Jahren mit mehreren Morden sowie mit mutmaßlichen Plänen für Anschläge etwa auf Atomanlagen und Synagogen in Verbindung gebracht. In Deutschland sorgte ein deutscher Ableger der Organisation im Herbst 2019 mit Morddrohungen gegen die Grünen-Politiker Cem Özdemir und Claudia Roth für Empörung.

AFP