Erdoğan nach Treffen mit Biden: Keine Kursänderung bei Abwehrsystem S-400
Was den Erwerb von F-35-Kampfjets und des russischen Abwehrsystems S-400 betrifft, wird es laut dem türkischen Präsidenten Erdoğan keine Kursänderung geben. Das Raketenabwehrsystem war eine der zentralen Fragen bei dem Treffen mit US-Präsident Biden.
14.06.2021, Belgien, Brüssel: Recep Tayyip Erdoğan, Präsident der Türkei, spricht auf einer Pressekonferenz während des Nato-Gipfels im Hauptquartier der Militärallianz. (DPA)

Nach seinem Treffen mit US-Präsident Joe Biden, das von versöhnlicher Rhetorik geprägt war, hat sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan zum geplanten Erwerb von F-35-Kampfjets geäußert. „Ich habe gesagt, erwarten Sie weder beim Thema (Kampfjet) F-35 noch beim Thema (Raketenabwehrsystem) S-400, dass die Türkei einen anderen Schritt macht“, erklärte Erdoğan in einem Interview mit türkischen Medien in Aserbaidschan über sein Gespräch mit Biden.

Erdoğan hatte kurz nach dem Treffen mit dem US-Präsidenten noch gesagt, er glaube nicht, dass es irgendwelche „unlösbaren Probleme“ zwischen den Nato-Partnern gebe. Beide Seiten sprachen später von einer positiven Atmosphäre. Wegen des Kaufs des russischen Raketenabwehrsystems S-400 durch die Türkei hatten die USA unter Bidens Vorgänger Donald Trump Sanktionen gegen den eigenen Bündnispartner verhängt. Sie fürchten, dass Russland über das empfindliche Radar des S-400-Waffensystems an Daten über die Tarnkappenfähigkeiten des Kampfjets F-35 gelangt. Deshalb hatten sie die Türkei bereits aus dem Programm ausgeschlossen. Ankara war Partner beim Bau des Jets und wollte zahlreiche Flugzeuge kaufen. Die Türkei hält grundsätzlich weiterhin an der Anschaffung fest.

TRT Deutsch und Agenturen