Deniz Yücel von türkischem Gericht wegen PKK-Propaganda verurteilt
Ein Istanbuler Gericht hat den „Welt“-Reporter Deniz Yücel in Abwesenheit zu zwei Jahren und neun Monaten Haftstrafe verurteilt. Als Grund für das Urteil nannte das Gericht seine Terrorismuspropaganda für die PKK.
Deniz Yücel (DPA)

Ein Gericht in der Türkei hat den für die „Welt“ tätigen Reporter Deniz Yücel am Donnerstag in Abwesenheit wegen Terrorismuspropaganda zu zwei Jahren und neun Monaten Haftstrafe verurteilt.

Das Gericht in Istanbul sprach den deutsch-türkischen Staatsbürger Yücel zugleich vom Vorwurf der Verbreitung von Propaganda für die Gülen-Sekte und der Aufstachelung zu öffentlichen Feindseligkeiten und Hass frei.

Yücel wurde im Februar 2018 freigelassen und kehrte daraufhin nach Deutschland zurück. Das Verfassungsgericht hatte zuvor seine Untersuchungshaft für rechtswidrig erklärt.

Der Reporter wurde am 14. Februar 2017 wegen seiner Verbindungen zu „RedHack“, einer Hackerbande, die für ihre Terrorverbindungen bekannt ist, sowie wegen der Verbreitung von Propaganda im Namen der PKK verhaftet. Türkische Beamte erklärten mehrfach, dass der Grund der Verhaftung von Yücel nicht im Zusammenhang mit seiner journalistischen Tätigkeit stehe.

Der Staatsanwalt beantragte ursprünglich eine Gefängnisstrafe von bis zu 16 Jahren für Yücel wegen Verbreitung von PKK-Propaganda und Anstiftung zu Hassverbrechen. Ihm wurde vorgeworfen, die terroristische Gruppe als eine legitime, politische Einheit darzustellen.

In ihrer mehr als 30-jährigen Terrorkampagne gegen die Türkei war die PKK - die von der Türkei, den USA und der Europäischen Union als terroristische Organisation geführt wird - für den Tod von 40.000 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Kleinkinder, verantwortlich.

TRT Deutsch