München: Große Freude nach EM-Sieg – Maskenpflicht erneut ignoriert
Der erste Sieg der deutschen Elf im aktuellen EM-Turnier wurde im ganzen Land gefeiert – auch in der Münchner Innenstadt und im Stadion. Doch es gab aus Sicht der Polizei dabei einen Wermutstropfen: Nicht alle Fans beachteten dabei die Maskenpflicht.
Symbolbild. 19.06.2021, Rheinland-Pfalz, Koblenz: Fußball: EM, Portugal - Deutschland, Vorrunde, Gruppe F, 2. Spieltag in der EM-Arena München. Mit einem Autokorso feiern Fußballfans in der Koblenzer Innenstadt den Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal. Ein junger Mann hält dabei eine Deutschlandfahne. Foto: (DPA)

Den 4:2-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft über Portugal im zweiten EM-Vorrundenspiel haben tausende Fans im Stadion und in München feucht-fröhlich gefeiert. In der bayerischen Landeshauptstadt waren am Samstag Biergärten und Gaststätten teilweise brechend voll mit Fans in Deutschland-Trikots, die auf Bildschirmen das Spiel verfolgten. Bis auf wenige Zwischenfälle blieb der Fußballabend aus Sicht der Polizei friedlich.

Politik fordert DFB zu besserer Durchsetzung von Corona-Regeln auf

Getrübt wurde der Sieg nach Einschätzung des bayerischen Gesundheitsministers durch die Ignoranz tausender Fans im Stadion - denn diese trugen nicht wie vorgeschrieben eine FFP2-Maske im Gesicht. Klaus Holetschek (CSU) kritisierte dies als fahrlässig, nachdem auch die Spitzenpolitik die fehlende Masken-Motivation tausender Fans kritisiert hatte.

Zwar versprach der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als Ausrichter der vier EM-Spiele in München, die Zuschauer eindringlicher zum Tragen der Masken zu bewegen - vergeblich. Holetschek setzte deswegen schon am Samstagabend den DFB unter Druck und forderte den Verband auf, plausibel darzulegen, wie er beim nächsten Spiel am Mittwoch die Masken-Regeln durchzusetzen will.

Autokorsos und gefüllte Biergärten

Kurz nach Abpfiff zogen Fans singend und gröhlend aus den Biergärten in die Münchner Innenstadt, vereinzelt hupten Autos. Große Autokorsos mit zahlreichen Teilnehmern, wie sie München von vergangenen Fußballturnieren kennt, blieben aber aus. Auch aus anderen Gegenden Bayerns berichteten Polizeipräsidien von einem vergleichsweise ruhigen Fußballabend.

Auch in den Münchner Biergärten selbst hielten sich nicht alle Menschen im Freudentaumel an die Abstandsregeln. Stattdessen lagen sich nach den Toren der deutschen Fußball-Nationalmannschaft die Fans in den Armen und waren dicht an dicht gedrängt, wie Reporter berichteten. In vielen Biergärten wurde die Vorrunden-Begegnung der Nationalmannschaft übertragen. Schon am Nachmittag hatte die Polizei von vielen vollen Gaststätten berichtet.

Im Kampf gegen das Coronavirus gelten in München nach wie vor bestimmte Regeln. So muss etwa in der Außengastronomie zwischen den erlaubten Gruppentreffen weiterhin Abstand gehalten werden.

DPA