Missbrauchsfall Münster: Weitere Anklage gegen einen 34-Jährigen
Im Missbrauchsfall von Münster ist eine weitere Anklage erhoben worden. Laut Staatsanwaltschaft soll ein 34-Jähriger mehrmals Kinder sexuell missbraucht haben - darunter auch ein sieben Jahre alter Junge aus seinem Bekanntenkreis.
Missbrauchsfall Münster: Weitere Anklage gegen einen 34-Jährigen (Symbolbild) (DPA)

Im Missbrauchskomplex Münster hat die Staatsanwaltschaft einen weiteren Mann angeklagt. Der 34-Jährige aus dem Kreis Warendorf soll mehrmals Kinder sexuell missbraucht haben, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. In drei Fällen soll es sich laut Anklage um schweren sexuellen Missbrauch handeln. Außerdem soll der Münsterländer kinderpornografisches Material bessen haben. Über die Zulassung der Anklage muss das Landgericht Münster entscheiden. Bei dem Opfer im Fall des schweren sexuellen Missbrauchs handelt es sich laut den Ermittlungen um einen heute elf Jahre alten Jungen aus Münster, der in dem Komplex wiederholt Opfer von schweren Missbrauchshandlung an verschiedenen Orten und von verschiedenen Männern geworden ist. Bei dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs soll ein im Jahr 2019 sieben Jahre alter Junge aus dem Bekanntenkreis des Angeschuldigten das Opfer gewesen sein. Der nicht vorbestrafte 34-Jährige war im November 2020 festgenommen worden und sitzt in Untersuchungshaft. Über seinen Anwalt bestreitet er die Vorwürfe, räumt aber Treffen mit dem 27-jährigen Hauptangeklagten, der den Sohn seiner Lebensgefährtin wiederholt missbraucht und anderen Männern angeboten haben soll, ein. Münster ist neben Lügde und Bergisch Gladbach einer von drei großen Tatkomplexen in Nordrhein-Westfalen, die seit dem Jahr 2019 aufgedeckt wurden. Es geht dabei um sexuelle Gewalt an einer Vielzahl von Kindern und um große Netzwerke mit zahlreichen Beteiligten und Opfern. In dem Tatkomplex gibt es über 40 Tatverdächtige, von denen rund 30 in Untersuchungshaft sitzen. Etwa 30 Kinder sollen Opfer geworden sein. Im Hauptprozess vor dem Landgericht Münster werden im Frühjahr die Urteile erwartet.

DPA