Die Fraktionsvorsitzende der Linken im hessischen Landtag, Janine Wissler, hat mit „NSU 2.0“ unterzeichnete Drohmails bekommen. „Es war eine klare Bedrohung gegen mein Leben“, sagte die stellvertretende Bundesparteivorsitzende am Freitagabend. Es seien vor einiger Zeit zwei Mail gewesen. Die Staatsanwaltschaft war am Abend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Mit „NSU 2.0“ unterzeichnete Drohschreiben hatte wiederholt auch die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Basay-Yıldız bekommen. Sie vertrat im NSU-Prozess Nebenkläger aus den Familien der Opfer der rechtsextremen Mordserie. In den Schreiben wurde ihr und ihren Angehörigen der Tod angedroht.
Bei den Ermittlungen nach den ersten Drohschreiben gegen die Anwältin stellte sich heraus, dass ihre persönlichen Daten von einem Computer in der Dienststelle des 1. Polizeireviers in Frankfurt abgerufen worden waren. Auch eine Chatgruppe mehrerer Beamter mit mutmaßlich rechtsextremen Inhalten wurde entdeckt.
Die „Frankfurter Rundschau“ schreibt: „Der Autor der Schreiben an Wissler unterstreicht die Drohung, indem er persönliche Daten von ihr verwendet, die nicht öffentlich zugänglich sind.“ Auf Anfrage der Zeitung wollte sich die Frankfurter Staatsanwaltschaft zu den Schreiben an Wissler „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht äußern.
Linken-Politikerin Wissler erhält mit „NSU 2.0“ unterzeichnete Drohmails
4 Juli 2020
Die Linken-Politikerin Wissler hat Drohmails erhalten, die mit „NSU 2.0“ unterschrieben wurden. Der Verfasser verwendete dabei persönliche Informationen, die nicht öffentlich zugänglich sind.
DPA
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