Kassenärztevereinigung wollen Impfpflicht nicht in Praxen umsetzen
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung will die geplante Impfpflicht nicht in ihr zugehörigen Praxen umsetzen. Laut ihrem Chef Gassen sei eine Pflicht für die Ärzte nicht zumutbar, da sie vielfach eine Behandlung gegen den Patientenwillen einschließe.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung will die geplante Impfpflicht nicht in ihren Praxen umsetzen lassen. (DPA)

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, will die geplante Impfpflicht nicht in den vertragsärztlichen Praxen umsetzen lassen. „Wir werden unseren Ärzten nicht zumuten, eine Impfpflicht gegen den Willen der Patienten zu exekutieren“, sagte Gassen der „Bild-Zeitung“ am Mittwoch. „Die Praxen sind kein Ort, um staatliche Maßnahmen durchzusetzen, sondern leben vom Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient.“ Die Kassenärzte lehnen dem Bericht zufolge auch die vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ins Gespräch gebrachte Beratungspflicht für Impfunwillige ab. Der stellvertretende KBV-Vorsitzende Stefan Hofmeister sagte dem Blatt, „die Entscheidung um die Impfpflicht ist eine politische. Wenn die Bundesregierung diese beschließen will, muss sie sich auch um die Umsetzung kümmern.“ Der Bundestag debattiert kommende Woche erstmals über eine allgemeine Impfpflicht. Zwangsimpfungen waren dabei allerdings ohnehin nie im Gespräch gewesen.

AFP