Halle: Sechjährige missbraucht und in Saale geworfen – Haftstrafe
Ein 25-Jähriger ist vom Landgericht Halle wegen Kindesmissbrauchs zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte soll eine Sechsjährige aus ihrem Kinderzimmer entführt, missbraucht und anschließend in die eiskalte Saale geworfen haben.
Das Landgericht Halle verurteilte einen 25-Jährigen wegen Kindesmissbrauchs zu einer Haftstrafe von neun Jahren. (DPA)

Ein Mann, der nach Überzeugung des Gerichts im vergangenen Dezember ein sechsjähriges Mädchen aus der Wohnung der Eltern entführt, sexuell missbraucht und anschließend in die Saale geworfen hat, ist zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Halle sprach den 25-Jährigen am Freitag unter anderem wegen versuchten Mordes und sexuellen Missbrauchs eines Kindes für schuldig, wie ein Sprecher mitteilte. Zudem wurde die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Das Gericht sah es den Angaben zufolge als erwiesen an, dass der Mann über ein angekipptes Fenster in die Parterrewohnung eindrang. Er hob das Kind aus dem Bett und nahm es mit. In einer Seitenstraße missbrauchte er das Mädchen. Dann lief er mit ihm auf dem Arm durch die Innenstadt von Halle bis zur Saale. Am Fluss drosselte er das Mädchen nach Einschätzung des Gerichts in Tötungsabsicht mit einem Schal und stieß es in den Fluss. Zwei zufällig an der Saale laufende Männer hörten die Schreie des Kindes und retteten es aus dem kalten Wasser. Laut Gericht hat der Angeklagte die Tat umfänglich gestanden. So habe die Beweisaufnahme verkürzt werden können. Die Hauptverhandlung endete nach fünf Tagen. Die Kammer sei durch einen psychiatrischen Sachverständigen beraten zu der Feststellung gekommen, dass der Angeklagte aufgrund einer Pädophilie sowie einer leichten Intelligenzminderung im Zustand der erheblich verminderten Steuerungsfähigkeit gehandelt habe. Von dem 25-Jährigen seien weitere erhebliche Taten zu erwarten, durch die Opfer seelisch oder körperlich erheblich geschädigt werden könnten. Deshalb müsse er in ein psychiatrisches Krankenhaus.

DPA