Deutsche Bahn streikt von Samstag bis Mittwoch
Die Lokführer-Gewerkschaft GDL ruft zu neuen Streiks von Samstag bis Mittwoch auf. Erneut dürften Millionen Fahrgäste betroffen sein. Die GDL fordert Lohnerhöhungen von rund 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro im laufenden Jahr.
Deutsche Bahn streikt von Samstag bis Mittwoch (Symbolbild) (DPA)

Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen sich von Montag bis Mittwoch auf einen erneuten Streik einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat ihre Mitglieder zum zweiten Mal in der laufenden Tarifrunde aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. „Sie streiken für mehr Löhne, für den Schutz ihrer Rente“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag in Berlin. Die Wut unter den Mitgliedern auf das Management sei groß. Anders als in der vergangenen Woche haben die Fahrgäste dieses Mal mehr Zeit, sich auf den Streik einzustellen. Im Güterverkehr soll der Ausstand jedoch schon am Samstagnachmittag um 17 Uhr beginnen. Im Personenverkehr soll der Streik am Montag um 2.00 Uhr beginnen und am Mittwoch um 2.00 Uhr enden. In der vergangenen Woche hatte die GDL den Fern-, und Nahverkehr bei der Deutschen Bahn über zwei Tage bestreikt. Die Deutsche Bahn richtete einen Notfahrplan ein, musste den größten Teil der Fahrten aber streichen. Im Güterverkehr dauerte der Streik noch einige Stunden länger.

Lohnerhöhungen von rund 3,2 Prozent gefordert

Auch der erneute Streik dürfte wieder Millionen Fahrgäste treffen, darunter viele Urlaubsreisende. In zehn Bundesländern sind noch Schulferien. Die GDL kämpft unter anderem für eine bessere Bezahlung und fordert Lohnerhöhungen wie im öffentlichen Dienst von rund 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro im laufenden Jahr. Anders als die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will sie in diesem Jahr keine Nullrunde bei den Gehältern akzeptieren. Die Deutsche Bahn hatte der GDL zwar 3,2 Prozent angeboten, die Erhöhung soll demnach jedoch später greifen als von der Gewerkschaft gefordert. Auch bei der Laufzeit des Tarifvertrags liegen die Vorstellungen beider Seiten noch deutlich auseinander. Die GDL hatte die Verhandlungen im Juni abgebrochen. Die Mitglieder hatten daraufhin in einer Urabstimmung für Streiks gestimmt. Am Dienstag demonstrierten Mitglieder der GDL sowie des Deutschen Beamtenbunds (dbb) gemeinsam mit Weselsky vor der Konzernzentrale der Deutschen Bahn für ihre Forderungen.

DPA