Corona-Politik: Demos gegen Maßnahmen und Impfpflicht
Am Samstag haben erneut Gegner von Corona-Maßnahmen in mehreren deutschen Städten demonstriert. Allein in Freiburg beteiligten sich rund 4500 Menschen an den Protesten. Nicht immer sind die Versammlungen angemeldet.
29.01.2022, Baden-Württemberg, Freiburg im Breisgau: Proteste gegen Corona-Maßnahmen (DPA)

In mehreren Städten in Deutschland haben am Samstag wieder Menschen gegen die Corona-Politik demonstriert. Allein in Reutlingen und Freiburg (beide Baden-Württemberg) beteiligten sich nach Schätzungen der Polizei je 4500 Menschen an Protesten gegen eine Impfpflicht und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Es habe keine nennenswerten Vorkommnisse gegeben, sagte ein Polizeisprecher in Freiburg. Gegendemonstranten hätten aber versucht, mit Fahrrädern die Strecke der Demo zu blockieren. In Leipzig stoppte die Polizei eine Demonstration mit einigen hundert Teilnehmern. Wie eine Sprecherin sagte, wurden unter anderem die Corona-Schutzregeln nicht eingehalten. Die Beamten hätten die Teilnehmer umschlossen. Dann hätten einige Dutzend Menschen die Polizeikette durchbrochen und seien auf das Gelände der Psychiatrie der Uniklinik Leipzig gelaufen, wo die Polizisten sie abermals festgehalten hätten. Es seien die Identitäten von 50 Menschen festgestellt worden. Nach Angaben der Polizeisprecherin laufen nun vielfältige Ermittlungen - etwa wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoßes gegen die sächsische Corona-Notfallverordnung. Zu Protesten gegen die Corona-Politik war laut Polizei auch in Zwönitz im Erzgebirge aufgerufen worden. Die Veranstaltung mit bis zu 1250 Menschen sei nicht angemeldet gewesen. Es seien die Identitäten von zehn Menschen festgestellt worden, die bei der Versammlung vermummt gewesen seien, teilte die Polizei mit. Gegen sie seien Verfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet worden. Zudem läuft nach Angaben der Polizei ein Verfahren wegen der Durchführung einer nicht angezeigten Versammlung. In Brandenburg an der Havel löste die Polizei eine nicht angemeldete Demonstration gegen die Corona-Politik auf. Es seien die Identitäten von Teilnehmern festgestellt worden, um Ordnungswidrigkeiten zu ahnden. Diese betrafen etwa die Teilnahme an einer nicht genehmigten Versammlung und Verstöße gegen die Corona-Beschränkungen, wenn etwa die Maskenpflicht missachtet wurde. Auch in Cottbus im Süden Brandenburgs wurde eine nicht angemeldete Versammlung aufgelöst. In Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) demonstrierten laut Polizei bis zu 900 Menschen gegen Corona-Beschränkungen. In Osnabrück (Niedersachsen) versammelten sich laut Polizei etwa 1150 Gegner staatlicher Corona-Maßnahmen - in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) waren es nach Schätzungen der Beamten etwa 3900. Andere gesellschaftliche Gruppen halten dagegen: So kamen in Cuxhaven (Niedersachsen) etwa 1250 Menschen zu einer Kundgebung für gesellschaftliche Solidarität in der Pandemie zusammen, wie ein Stadtsprecher sagte. Mit Abstand bildeten sie eine 2,5 Kilometer lange Menschenkette. Dazu aufgerufen hatte ein Bündnis für Respekt und Menschenwürde, an dem etwa 80 Parteien und Organisationen beteiligt sind. „Der Großteil der Gesellschaft trägt die temporären Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus aus Verantwortungsgefühl unseren Mitmenschen gegenüber mit“, hieß es in dem Aufruf.

DPA