Corona-Impfstoff: Berlins Wirtschaftssenatorin gegen Sputnik V
Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop rät von einer Anschaffung des Corona-Impfstoffs Sputnik V ab. Insbesondere angesichts der Situation des inhaftierten Kreml-Kritikers Nawalny haben die Berliner Grünen Bedenken gegen das russische Vakzin.
Archivbild: 23.02.2021, Berlin: Ramona Pop (Bündnis 90/ Die Grünen), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, spricht während der Pressekonferenz des Berliner Senats im Roten Rathaus. (DPA)

Kurz vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat sich Berlins Wirtschaftschaftssenatorin Ramona Pop gegen die Anschaffung des russischen Impfstoffs Sputnik V ausgesprochen. „Der Impfgipfel muss den Startschuss dafür geben, dass in den kommenden Wochen deutlich mehr Menschen gegen das Corona-Virus geimpft werden können“, teilte die Grünen-Politikerin am Sonntagabend mit. „Hier braucht es schnelle Maßnahmen und keine Phantomdebatten wie die Beschaffung von Sputnik-Impfstoff.“
Bei den Berliner Grünen gibt es grundsätzliche Bedenken gegen Sputnik V, unter anderem vor dem Hintergrund des Konflikts mit Russland wegen des in einem Straflager inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny. Bei einer kontroversen Diskussion hat der Senat am vergangenen Dienstag sich zu dem Thema noch nicht „abschließend positioniert“.
Pop unterbreitete einen anderen Vorschlag: „Ich plädiere für eine Notzulassung des CureVac-Impfstoffes, um kurzfristig einen weiteren mRNA-Impfstoff mit hoher Wirksamkeit und geringen Nebenwirkungen einsetzen zu können.“
Am Montag kommen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder für einen Impfgipfel zusammen. Bei der Videokonferenz soll im Mittelpunkt stehen, welche Corona-Beschränkungen für Geimpfte und Genesene wegfallen könnten. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant, an der auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) teilnimmt. Berlin hält den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz.

DPA