Polizisten sollten Fälle von Rechtsextremismus in den eigenen Reihen nach Ansicht des Bundes Deutscher Kriminalbeamter auch anonym melden können. „Wir müssen es den Polizisten, die Missstände bemerken, leichter machen, sich nach außen zu wenden. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass das auch anonym möglich sein sollte“, sagte Bundeschef Sebastian Fiedler dem Nachrichtenportal watson am Dienstag. Nötig sei ein abgestuftes System. „Und die letzte Meldestufe, wenn die vorherigen Stufen nichts gebracht haben, sollte nach außen führen, zu einer externen Stelle.“
Fiedler möchte damit die Zivilcourage bei Beamten stärken, denen rechtsextreme Umtriebe auffallen, wie er sagte. „Ich glaube, wir sollten weniger Energie darauf verwenden, wo genau wir schwarze Schafe entdecken - sondern eher der breiten Masse der Polizisten den Rücken stärken, damit sie solche Fälle selbst melden.“
Fiedler wirbt außerdem dafür, stärker auf Strategien zu schauen, mit denen Rechtspopulisten und Rechtsextreme Polizisten umgarnen. Der Kriminalhauptkommissar sagte: „Wir müssen auch darauf schauen, wie zum Beispiel die AfD versucht, bei der Polizei und anderen Sicherheitsbehörden um Sympathie zu werben. Die legen es auf Destabilisierung an, sie wollen den Staat in ihren Grundfesten erschüttern.“
Bund der Kriminalbeamten: Polizei braucht anonyme Meldeverfahren
1 Okt. 2020
BDK-Chef Fiedler fordert ein anonymes Meldeverfahren für interne Missstände wie Rechtsextremismus. Nötig sei ein abgestuftes System. Damit solle die breite Masse der Polizisten zur Meldung solcher Fälle ermutigt werden.
DPA
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