Brandanschlag von Mölln jährt sich zum 30. Mal
Am 23. November 1992 starben drei Türkischstämmige bei einem rassistischen Brandanschlag in Mölln. Neun weitere Menschen wurden verletzt. Zum 30. Jahrestag des Mordanschlags wird am heutigen Mittwoch der Opfer gedacht.
Archivbild: Gedenken an den rassistischen Brandanschlag von Mölln / Photo: AA (AA)

Zum 30. Jahrestag des rassistischen Brandanschlags von Mölln wird am heutigen Mittwoch der Opfer gedacht. Für die 10-jährige Yeliz Arslan, die 14-jährige Ayşe Yılmaz und die 51-jährige Bahide Arslan soll in der Stadt in Schleswig-Holstein eine Gedenkfeier stattfinden. Bei den rechtsextremistischen Anschlägen auf zwei Häuser wurden insgesamt drei Türkischstämmige getötet, neun weitere Menschen wurden verletzt.

Die Gedenkfeier beginnt um 16 Uhr in der Möllner Fatih-Sultan Moschee. Danach soll ein ökumenischer Gottesdienst in der St. Nicolai-Kirche stattfinden. Schließlich sollen laut Programm Kränze an den Brandorten niedergelegt werden.

Täter auf freiem Fuß In der Nacht zum 23. November 1992 setzten zwei Neonazis Brandansätze in zwei Häuser in der Ratzeburger Straße und in der Mühlenstraße. Nach dem Anschlag riefen die Täter anonym bei der Feuerwehr und Polizei an. Sie meldeten den Brand und beendeten das Gespräch mit „Heil Hitler“. Bei den Tätern handelte es sich um den 19-jährigen Lars C. und den 25-jährige Michael P. – beide Neonazis. Nur wenige Tage nach dem Anschlag nahm die Polizei die Täter fest.

Das Gericht verurteilte Michael P. wegen dreifachen Mordes und mehrfachen Mordversuches zu lebenslanger Haft – 2007 kam er jedoch auf freien Fuß. Lars C. wurde zu einer Jugendstrafe von 10 Jahren verurteilt und im Jahr 2000 vorzeitig entlassen.

TRT Deutsch