„Koran gefährlicher als Corona“ – Heftige Kritik seitens Parteien und NGOs
Bei einer Veranstaltung in Wien hat FPÖ-Chef Hofer den Koran für „gefährlicher als Corona“ erklärt. Kritik kam unter anderem von SPÖ-Politikern sowie von der islamischen Glaubensgemeinschaft IGGÖ. Die Aussage sei eine „unfassbare Entgleisung“.
FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer (Reuters)

FPÖ-Bundesparteiobmann Norbet Hofer hat bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wien mit einer Äußerung gegen den Koran für Empörung gesorgt. Einige hundert FPÖ-Anhänger versammelten sich am Dienstag am Wiener Viktor-Adler-Markt im 10. Gemeindebezirk unter dem Motto „Wir sind das Gegengewicht“. Hofer sagte bei seiner Rede: „Ich fürchte mich nicht vor Corona. Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher.“

Diese Aussage könnte Konsequenzen für Hofer haben - Muslime in Österreich wollen den FPÖ-Bundesparteiobmann wegen Verhetzung anzeigen.

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural, betonte gegenüber TRT Deutsch, dass die Aussage von Hofer eine unfassbare Entgleisung sei. „Er beleidigt mit dieser Aussage die gesamte muslimische Bevölkerung. Wir haben den Eindruck, dass hier offensichtlich von der Vergangenheit nicht gelernt wurde. In einer zivilisierten Gesellschaft müssen derartige Entgleisungen eine Entschuldigung zur Folge haben. Derartige Aussagen dürfen bei uns in Österreich keinen Platz mehr haben“, sagte Vural.

Omar Al-Rawi (Facebook)

Wiener Gemeinderat Omar Al-Rawi (SPÖ) äußerte ebenfalls sein Entsetzen aus. „Gerade in diesen Zeiten, wo die ganze Welt gegen Diskriminierung kämpft, ist die Aussage von Norbert Hofer unfassbar. Wir müssten neben ‚Black lives matter‘eine neue Aktion mit dem Motto‚Muslim rights matter‘starten. Ich bin am Überlegen, rechtliche Schritte einzuleiten“, so Al-Rawi zu TRT Deutsch.

TRT Deutsch