Die Europäische Grenzschutzagentur Frontex setzt seit Freitag ein Luftschiff zur Kontrolle der Landesgrenze zwischen dem EU-Land Griechenland und der Türkei ein. In der Region im Nordosten Griechenlands sollen damit Schleuser bekämpft werden, die regelmäßig illegale Migranten nach Griechenland und damit in die EU bringen. Zu diesem Zweck sei das Luftschiff mit Thermalkameras und anderen Beobachtungsgeräten ausgestattet, hieß es am Freitag im staatlichen griechischen Rundfunk (ERT).
Der Einsatz des Luftschiffs am Grenzfluss Evros findet in Kooperation mit den griechischen Sicherheitsbehörden statt. Die Informationen, die das Gefährt übermittelt, werden in Echtzeit an Frontex und die griechischen Behörden weitergeleitet.
Am Fluss Evros hatte sich im Februar vergangenen Jahres eine Krise zwischen der EU und der Türkei entzündet. Tausende Migranten machten sich daraufhin aus der Türkei auf den Weg nach Griechenland. Griechische Grenzschützer ließen die Menschen jedoch nicht passieren und hielten sie zurück, auch unter Einsatz von Tränengas und einer Verstärkung des Grenzzauns. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bedankte sich damals bei den Griechen dafür, der „europäische Schild“ zu sein.
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks haben seit Jahresbeginn gut 2700 Migranten die Grenze am Fluss Evros von der Türkei nach Griechenland passiert. 2020 waren knapp 6000 Menschen illegal eingereist, 2019 waren es rund 15.000.
Griechenland: EU kontrolliert Außengrenze zur Türkei per Luftschiff
2 Aug. 2021
Ein Luftschiff dient die Grenzschutzagentur Frontex ab sofort zur Kontrolle der EU-Grenze zur Türkei am Grenzfluss Evros. Zu diesem Zweck ist das Gefährt laut Medienberichten mit Thermalkameras und anderen Beobachtungsgeräten ausgestattet.
DPA
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