Graz: Prozess gegen Mitglieder des Heeresabwehramtes wegen Amtsmissbrauch
Zwei Mitglieder des Heeresabwehramtes stehen wegen Amtsmissbrauch in Graz vor Gericht. Die Angeklagten sollen vom Anschlag 2016 auf die Grazer Moschee mit blutigem Schweinekopf gewusst und die Tat nicht verhindert haben.
Graz: Prozess gegen Mitglieder des Heeresabwehramts wegen Amtsmissbrauch (Symbolbild) (DPA)

Im Grazer Straflandesgericht müssen sich heute, Dienstag, zwei Mitglieder des Heeresabwehramtes wegen Amtsmissbrauch verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, vom Anschlag auf eine Grazer Moschee im Mai 2016 gewusst, aber ihn nicht verhindert zu haben. Das Gebäude war mit Schweineblut beschmiert worden, ein Schweinekopf lag ebenfalls dort. Die Verhandlung wurde auf vier Tage anberaumt. Der Hauptmann und der Oberst des Heeresabwehramtes standen in engem Kontakt zu einem Informanten, der an dem Anschlag beteiligt war. Sie sollen von der Tat gewusst und laut Anklage sogar dafür grünes Licht gegeben haben. Am Abend des Vorfalls rief einer der beiden bei der Polizei an und erklärte, er habe zufällig „Einbrecher“ bei der Moschee beobachtet. Die Täter konnten festgenommen werden. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass die beiden Beamten keineswegs zufällig vor Ort waren. Ein Urteil des Schöffensenats wurde für Freitag avisiert.

DPA