Symbolbild. 29.04.2021, Berlin, Berlin: Eine Frau holt eine 5-Euro-Banknote aus ihrem Portemonnaie. (dpa)
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Der österreichische Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Felbermayr rechnet angesichts der derzeit hohen Energiepreise mit einem anhaltenden Inflationsdruck. „Zwar gibt es in den aktuellen Inflationsraten ohne Frage temporäre Effekte“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ vom Freitag. „Dennoch muss man davon ausgehen, dass die Teuerung nicht zu Raten zurückkehrt, wie wir sie mal hatten mit zwischen einem halben und eineinhalb Prozent.“ Die Gefahr für die deutsche Wirtschaft und die Weltwirtschaft durch die hohen Energiepreise hält Felbermayr für „erheblich“. „Die Sorge ist, dass der Aufschwung im Nachgang zur Corona-Krise dadurch signifikant abgebremst werden könnte“, sagte er der Zeitung. Schon jetzt führten die hohen Preise und die Verfügbarkeitsprobleme bei Energie zu einer „geringeren Wertschöpfung, zu weniger Wirtschaftserholung, als wir sie sonst hätten“. „Das ist also strukturell und damit dauerhaft“ Felbermayr war bis Ende September Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, übernahm dann aber die Leitung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo). Der Ökonom sieht in den hohen Energiepreisen nicht nur ein vorübergehendes, sondern auch ein strukturelles Problem. Zwar steige die Nachfrage derzeit kräftig an und das Angebot müsse „erst wieder ausgebaut werden“, sagte er der „PNP“. Gleichzeitig sei es so, dass viele Länder in eine Phase eintreten würden, in der höhere Verbraucherpreise für fossile Brennstoffe politisch gewollt seien. „Das ist also strukturell und damit dauerhaft.“ Die Förderer von Öl und Gas müssten sich darauf einstellen, dass die Nachfrage nach ihren Energien auf Dauer sinken werde.

AFP