Archivbild: Ex-Minister Spahn (AFP)
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Das Gesundheitsministerium soll unter Ex-Minister Jens Spahn mehr als eine Milliarde Euro an Betrüger im Zusammenhang mit Corona-Testzentren ausgezahlt haben. Einer am Dienstag veröffentlichten Spiegel-TV-Reportage zufolge war Spahns Ministerium für den Milliardenbetrug mitverantwortlich: Im März 2021 soll das Bundesgesundheitsministerium angeordnet haben, die Rechnungen der Teststellen nicht zu kontrollieren.

In einem internen Dokument, das Spiegel TV exklusiv vorliegen soll, werden „Verzögerungen in der Abrechnung“ und die stark verminderte „Bereitschaft potentieller Leistungserbringer zur Teilnahme an der Teststrategie“ als die Ursachen für den Verzicht des Ministeriums auf detaillierte Kontrollen angegeben. Auf eine Anfrage zu dem Papier sei Ex-Minister Spahn nicht eingegangen. Diverse Betrugsmaschen bei Corona-Testzentren

Den Spiegel-TV-Ermittlungen zufolge setzten Betrüger für die Auszahlung von hohen Summen durch das Gesundheitsministerium unterschiedliche Strategien ein. Teilweise seien sogar Gelder für Testzentren ausgegeben worden, die in Realität gar nicht existiert hätten.

So soll etwa ein Betrüger im Raum Karlsruhe im Dezember 2021 in einer kleinen Siedlung über 24.000 Menschen angeblich getestet haben. Für die Teststelle, die es jedoch nie gegeben habe, seien in einem Monat 300.000 Euro vom Staat geflossen. Derselbe Betrüger habe für eine zweite Teststelle im Raum Karlsruhe fast 350.000 Euro bekommen. Den Abrechnungen zufolge seien dort knapp 30.000 Menschen in einem Monat getestet worden, obwohl der Ort nur etwa 9000 Einwohner hat.

In anderen Betrugsfällen tauchten Namen von angeblich auf das Coronavirus getesteten Personen in Testlisten auf, obwohl sie die betroffenen Testeinrichtungen nie besucht haben sollen. Manche Teststelleninhaber sollen an die Ämter deutlich mehr Tests gemeldet haben als in der Realität durchgeführt.

TRT Deutsch